Sonntag, 26.01.2003

Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Strandspaziergang nach Norden und sammeln dabei die schönen großen Muscheln, die überall herumliegen. Der Wind bläst stark und plötzlich ziehen tiefschwarze Wolken auf, die wolkenbruchartig auf uns hernieder gehen. Sacknass kommen wir zum Hotel zurück. Gegen 10.45 Uhr trifft die gutaussehende Reiseleiterin Karen in unserem Hotel ein und erläutert uns verschiedene Möglichkeiten an Ausflügen teilzunehmen.  Wir entschließen uns eine Sahara-Explorer-Tour ab Donnerstag zu buchen. Die Tour soll uns bis in die Sahara bringen und eine Übernachtung in Douz ist dabei. Der Regen nimmt ab und wir entschließen uns zu einem Ausflug nach Mahdia, dem früheren Thapsus zu Zeiten der Römer, daher der Name des Hotels. Vor dem Hotel steht bereits ein Taxi in Warteposition und wir lassen uns von diesem nach Mahdia zum Hafen fahren. Der rauchende Tunesier behält von den 10 Dinar die ich ihm gebe einfach 5 ein, obwohl eine Fahrt vom Hotel bis zum Zentrum von Mahdia nur 2 Dinar, nachts 3 Dinar kostet. Unser Rundgang durch Mahdia beginnt an der Medina (Altstadt). Die Tourist-Information links hinter dieser war leider geschlossen. Die Rue Sidi Jabeur laufen wir entlang in Richtung Cap Afrique. Die engen Gassen sind von so mancher schön verzierter Tür zu den Wohnhäusern gesäumt die ein schönes Fotomotiv ergaben. In diesen Seitenstraßen findet das wirkliche Leben der Tunesier statt und hier trifft man auch auf Geschäfte, die nicht für die Touristen bestimmt sind. In einem Souvenirgeschäft kaufen wir ein paar Ansichtskarten und Mitbringsel für die Kinder. Dann besichtigen wir den großen Friedhof direkt am Leuchtturm. Ein orkanartiger Sturm bläst uns um die Ohren, so daß wir uns kaum auf den Beinen halten können. An der äußersten Spitze des Cap Afrique stehen ein paar Überreste des ehemaligen Kalifenpalastes und der Stadtmauer. Auf dem Rückweg laufen wir auf die Festung Borjd el Kebir zu und statten ihr einen Besuch ab. Der Eintritt kostet nur 1 Dinar 500 Millimes und fürs Fotografieren wird nochmals 1 Dinar kassiert.  Die Festung wurde gut restauriert und von den Mauern genießt man einen großartigen Blick über ganz Mahdia und das Meer. Einem Tipp der Reiseleiterin folgend kehren wir anschließend im Cafe Sidi Salem ein, welches unterhalb der Festung am Hang liegt. Wir trinken Café au lait, essen etwas, schreiben Postkarten und genießen den herrlichen Blick aufs Meer. An der großen Moschee vorbei laufen wir zum Taxistand und lassen uns zurück zum Hotel chauffieren. Der junge Mann, der mit uns ausreiten wollte erwartet uns bereits und erklärt uns, daß wir den Ausritt verschieben müssen, da die Wege unpassierbar und matschig sind, so daß die Pferde stürzen könnten. Wir verschieben den Termin auf Montag 14 Uhr. Dennoch besuchten wir anschließend den Reitstall und suchten uns bereits die Pferde aus, mit denen wir den Ausritt unternehmen wollten. Nach einem ausgiebigen Nachmittagsschläfchen spielen wir etwas Tisch-Tennis im Keller. Im Fernsehen auf dem Zimmer verfolgen wir Nachrichten auf ZDF und hören von den kriegstreiberischen Absichten des Präsidenten Bush und sind entsetzt darüber. Wir hoffen, daß es nicht zu einem Krieg kommt und das sich Deutschland nicht daran beteiligen wird. Nach unserer Meinung ist dies nicht ein Krieg für den Weltfrieden sondern ein Krieg mit rein wirtschaftlichem Hintergrund der USA, der Erhaltung Vormachtstellung und Sicherung der Ölquellen. Abends spielen wir Schach und lassen den Tag damit ausklingen.