Ägypten, Pharaonen und Tempel
Vorwort
Ich fand ein
lastminute-Angebot unter www.billigerreisen.de
und wir entschlossen uns zu der Nilkreuzfahrt von Luxor nach Assuan.
Am Mittwoch, dem 16.04.
trafen wir Vorbereitungen für die Reise und stimmten uns gemeinsam auf die Reise am nächsten Morgen ein.
Mit
meinem kleinen Peugeot 106 fuhren wir nach Berlin Tegel und nahmen noch einen
kleinen Umweg über Ludwigsfelde, weil wir die Abfahrt der Autobahn verpasst
hatten und hoben dann gegen 6.20 Uhr mit
10 Minuten Verspätung mit Aero-Lloyd nach Luxor ab.
Bei 33ˆC steigen wir in
Luxor aus und suchen schnell nach unseren Sonnenbrillen.
Ein klimatisierter Bus bringt
uns zum Ufer des Nil, dort liegen unweit einer neuen Nilbrücke die Schiffe vor
Anker, die nebeneinander am Ufer
liegen, so dass wir unser Schiff, M/S Rosa Bianca, zunächst gar nicht sehen können
und es erst erreichen können,
indem wir durch das erste anliegende Schiff hindurch gehen.
Von einem jungen Ägypter
werden wir in Empfang genommen, der uns den Ablauf der Kreuzfahrt etwas zu erklären
versucht.
Wir erhalten unseren
Kabinenschlüssel und stellen fest, das wir eine Kabine im Upper Deck erhalten,
nicht wie gebucht im Lower Deck.
Das Schiff
ist nicht sehr groß, aber der auf dem Sonnendeck liegende Pool lädt
zum Bad ein, welches wir nach dem Beziehen der Kabine gleich einnehmen.
Das Sonnendeck bietet durch
ein Planendach ausreichend schattige Plätze, so dass wir nicht befürchten müssen,
keinen davon in Anspruch nehmen zu können.
Neben dem Pool befindet sich eine kleine Bar. Der freundliche dunkelhäutige Ober bringt uns zwei doppelte Cinzano und eine Flasche Wasser zu einem stolzen preis von 40 ägyptischen Pfund. Das entspricht nach dem gegenwärtigen Umtauschkurs etwa 6 Euro.
Ein stolzer Preis, aber wir
lassen uns davon nicht die gute
Urlaubsstimmung vermiesen.
Der Mann an der Rezeption
besorgt uns eine Schachtel ägyptischer Zigaretten namens Cleopatra, die die
letzten für Sabine und mich überhaupt werden sollen, denn wir wollen das
Rauchen beide gänzlich aufgeben.
Am nächsten Morgen werden
wir in aller Frühe einen Ausflug zu den Gräbern der Könige in Theben West
unternehmen.
Beim Verweilen
am Abend auf dem Sonnendeck strahlt die Landschaft ruhige Würde aus und
vermittelt eine Ahnung von Ewigkeit.
Karfreitag, 18.04.2003
Um 6 Uhr werden wir durch
einen Telefonanruf aus dem schönsten Träumen gerissen.
Im Restaurant nehmen wir
unser Frühstück zu uns und trinken arabischen Instantkaffee.
Ein Bus bringt uns ab 7 Uhr
nach Luxor West.
Mit der „Taff Taff“ ,
einer kleinen Eisenbahn auf Rädern, fahren wir ins Tal der Könige.
Mit der Eintrittskarte, die
uns unser Reiseführer Hossan Hazzaa kauft, können wir drei Gräber
besichtigen.
Aus der Vielzahl der Gräber
die man besichtigen kann, entschließen wir uns, das Grab Thutmosis III. (Nr.
34) zu besichtigen, welches man über eine steile Stahltreppe erreicht.
Hat man die Treppe erklommen,
geht es wieder steil hinab in die Grabkammer.
In der Grabkammer steht der
dunkelrote bis braune Quarzitsarg, der Deckel ist angehoben, so daß man beim
Hineinleuchten ins Innere des Sarges ein Bild im Sargdeckel erkennen kann.
Unser Reiseführer Hazzaa erläuterte
uns, warum die Gräber gerade hier errichtet worden sind. Nach dem Glauben der
Ägypter steht der Westen für den Sonneuntergang und damit gleichzeitig für
die Unterwelt.
Auf dem Rückweg zum
Busparkplatz wagen wir einen kleinen Abweg auf einen etwas abseits gelegenen Hügel
und entdecken schöne Steine mit sonderbaren Formen (ringförmige Abdrücke und
Kugeln aus Feuerstein).
Mit dem Bus geht es weiter
zum Terrassentempel der Hatschepsut, an dem 1997 ein Anschlag auf Touristen
stattfand, bei dem es 67 Tode gab.
Wahrscheinlich wurde der
Anschlag durch Anhänger der Alkaida ausgeführt.
Hatschepsut (1479 bis 1458 v.
Chr.) herrschte in der 18. Dynastie 20 Jahre lang für ihren minderjährigen
Stiefsohn Thutmosis über Ägypten und brach damit jegliche Tradition.
Um ihre Macht zu sichern,
schlief Ihre Mutter Ahmose angeblich mit Gott Amun und kam so zu der göttlichen
Empfängnis.
Das „göttliche“ Kind
wird dem Vater präsentiert und von diesem als leibliche Tochter und
Thronerbin anerkannt.
An den Wänden der nördlichen
Mittelterrasse wird davon berichtet.
Der Tempel ist aus einem Stück
aus dem Fels gehauen.
Die Kuh Hatna ist die Mutter
von Hatschepsut und wird somit zur Schutzgöttin erklärt.
Der Tempel gilt in der 18.
Dynastie der Anbetung von Gott Amun.
Weiterfahrt mit dem Bus zu
den Kolossen von Memnon
Die heute allein stehenden
Kolosse, die einst den Zugang zum Todentempel säumten sind 17,5 m hoch.
Wenn der Wind früher durch die
Kolosse wehte, schien es, als ob diese singen. Heute sind die Risse restauriert,
so daß diese Erscheinung nicht mehr auftritt.
Auf der Rückfahrt zum Schiff
fahren wir an einem Bewässerungsgraben entlang, dessen Wasser von Müll und
Abwasser verschmutzt ist.
Dennoch baden die dort
wohnenden Kinder darin und dies führt dann häufig zur Erkrankung der Kinder
mit Bilharzose und später mit Hepatitis C, die zum Tod führt.
Die Menschen leben in sehr ärmlichen
Verhältnissen und in kleinen aus Lehmziegeln errichteten Häusern.
Die meisten der Häuser sind
unvollendet oder bereits für den Anbau neuer Zimmer vorbereitet. Nicht selten
wohnen Familien mit einer Größe von 20 und mehr Personen dort zusammen.
Wird ein Kind vermählt, so
wird einfach an das Haus angebaut oder aufgestockt. Die Bauern nennt man in Ägypten
Fellachen.
Zurück auf dem Schiff
finden wir in unserer Kabine eine Überraschung auf unserem Bett vor.
Auf dem Bett liegen kunstvoll
gefaltete Handtücher in der Form eines Herzes, darauf liegen Hibiskusblüten,
die als Symbol der Fruchtbarkeit gelten und brennende Kerzen zieren das Ganze.
Auf dem Sonnendeck belagern
wir die vorderen Liegeplätze, sonnen uns ausgiebig und lassen uns von den
grandiosen Aussichten verwöhnen.
Vor dem Abendessen erreicht
unser Schiff die Staustufe von Esna. Hier wird unser Schiff ca. 7 m höher befördert,
bevor es die Fahrt fortsetzen kann.
Lucas beobachtet das
Schauspiel und beendet das Abendessen deshalb vorzeitig.
Unser Schiff wird von Ägyptern
in Booten umlagert, die die traditionellen Kleider der
Ägypter, die Galabea, verkaufen wollen.
Nach hartnäckigem Verhandeln
können wir drei Stück für einen Preis von 70 Pfund erstehen. Das entspricht
etwa 12 Euro.
19.04.2003
Horus-Tempel in Edfu
Unser Schiff legt in der
Nacht in Edfu an und wir werden um 7 Uhr geweckt.
Ziel ist der Horus-Tempel von
der Majestät des Falkengottes, der 237 v. Chr. erbaut wurde und 180 Jahre bis
zur Fertigstellung brauchte.
Edfu war Hauptstadt Ägyptens
in der griechischen Zeit.
Die Griechen kamen unter
Alexander dem Großen ins Land.
Der Tempel aus Sandstein war
vollkommen von Sand verschüttet und wurde wieder entdeckt.
Die zwei großen Türme
(Pylone) sind 64 m breit und 36 m hoch.
Auf der Pylonwand ist Ptolomäus
, der Nachfolger Alexander des Großen zu sehen. Er hält einen Bündel
Gefangene in den Händen und reicht diese dem Gott Horus als Opfer.
Links neben Horus steht
dessen Frau Hathor.
Weiter oben sind Isis, Osiris
und andere Götter dargestellt.
Die ägyptische Woche dauerte
10 Tage, dies wird anhand der Wanddarstellungen klar.
So lernen wir also, das Isis
die Brudergemahlin von Osoris ist, der wiederum einen Bruder namens Seth hat.
Die Schwester von Isis ist
Nephtys.
Horus ist der Sohn von Isis
und Osiris, der wiederum mit Hathor den Sohn Harsomtus zeugt.
Horus war auserkoren, Seth
als Sinnbild vom Ende der Welt und des Bösen zu vernichten.
Seth verleitete Osiris in
einen Sarg zu steigen, schloß den Deckel und versenkte diesen im Nil.
Isis gelang es den
Brudergemahl aufzuspüren und wiederzubeleben.
Seth lies Osiris erneut in 14
Teile zerstückeln und in den Nil werfen.
Mit Hilfe der Schwester
Nephtys wurden die Teile wieder zusammen getragen und mit Hilfe des
Schakalgottes Anubis zum Leben erweckt.
Besuch des Doppeltempels für
Haroëris und Sobek
Der Tempel zeichnet sich
durch sehr gut erhaltene Reliefs aus.
Durch die hereinbrechende
Dunkelheit breitete sich schnell eine stimmungsvolle Atmosphäre aus, da die
Tempel durch Strahler beleuchtet werden.
Der Tempel besitzt den
besterhaltenen Nilometer, mit dem der Wasserstand des Nil gemessen werden
konnte, nach dem für die Bauern die Höhe der Abgaben bestimmt wurde und der
Reichtum für die Priester.
Einige der Reliefs an den Wänden
stellen Gottheiten bewusst verunstaltet dar (zu lange Hände, zu große Bäuche,
Nabel, Brüste und Füße). Wahrscheinlich wurden diese Reliefs nicht von Ägyptern
hergestellt sondern von Griechen, die aber an die ägyptischen Götter nicht
glaubten.
In einem Zimmer sind drei
mumifizierte Krokodile zu sehen.
Unser Reiseführer erklärt
uns die Prozedur der Mumifizierung, die 70 Tage in Anspruch nimmt.
Zuerst werden die Organe aus
dem Leichnam entnommen und kommen in dafür vorgesehene Gefäße (Herz, Leber,
Lunge, Darm). Die Nieren werden weggeschmissen.
Der Leichnam wird mit Natron
konserviert und so ausgetrocknet.
Anschließend wird die Leiche
mit Wachs verschlossen und mit Leinentüchern umwickelt.
So kommt der Leichnam in den
Sargofarg.
Auf den Reliefs des Tempels
sind Instrumente zur Mumifizierung abgebildet.
Am Abend feiern wir auf dem
Schiff das Galabeia- Fest.
Nach dem Frühstück fahren
wir zum Hochdamm Sadd-el-Ali.
Dieser Damm wurde mit Hilfe
der damaligen Sowjetunion errichtet.
Unser Bus bringt uns weiter
zu einer Bootanlegestelle.
Mit Booten fahren wir zu
einer Insel.
Darauf befindet sich der höhergesetzte
Philae-Tempel.
Ältester Teil des Tempels
ist die Halle Nektanebos I.
Dann folgt der ISIS-Tempel,
der nach dem 6. Jh. n. Chr. durch römische Besatzer zur Kirche umfunktioniert
wurde. Davon zeugen die koptischen Kreuze in den Säulenschäften.
Etwas abseits der Tempel
befindet sich ein Raum, in dem der Spass-Gott mit Harfe abgebildet ist.
Zurück mit den Booten ist
unser nächstes Ziel der unvollendete Granit-Obelisk, der nie fertiggestellt
wurde und so sein Dasein in einem ehemaligen Steinbruch fristet.
Anschließend Besuch der
Papyrusfabrik mit Erläuterung der Herstellungsmethode, die simpel aber
aufwendig ist.
Die Halme werden gewässert,
die Schale entfernt, wieder mehrere Tage gewässert und dann wird das Mark in
Scheiben geschnitten und kreuzweise übereinander gelegt, so daß eine
geschlossene Fläche entsteht.
Diese Blätter werden
gepresst und später getrocknet. Fertig
Ein A4-Blatt Papyrospapier
kann für 20 Pfund erworben werden.
Bemalte Blätter kosten ab 40
Pfund.
Vor dem Laden warten Kinder
auf uns, die Leszeichen aus Papyros an uns verkaufen wollen. Ein kleines Mädchen
von 8 Jahren war dabei besonders geschäftstüchtig und brachte alle zum Lachen.
Der Bus bringt uns zur
Segelbootanlegestelle am Nil und mit den Segelbooten, genannt Feluken, setzen
wir hinüber zu einer Insel, auf der sich ein Botanischer Garten befindet.
Beim Spaziergang entdecken
wir allerlei exotische Pflanzen.
Gegenüber der Insel sehen
wir das Hotel, in dem Agathe Christi ihren Roman „Tod auf dem Nil“
geschrieben hat.
Ich erinnere mich dabei
gleich wieder an den gleichnamigen Film mit Peter Ustinov, der mir so gut
gefallen hat.
Die Segelboote bringen uns
direkt zurück zu unserem Schiff.
Ab 16.30 Uhr machen wir einen
Ausflug in die Marktstrassen der Stadt Assuan.
Dort erläutert uns Herr
Hazza an einem Gewürzstand die verschiedensten Gewürze, die in der ägyptischen
Küche Anwendung finden.
Ich kaufe bei einem Händler
ein paar Schuhe aus Kunstleder, da mein zweites Paar Schuhe kaputt gegangen ist.
21.04.2003
Fahrt mit dem Bus von Assuan
nach Abu Simbel
Gegen 3 Uhr werden wir geweckt. In der Bar
nehmen wir Kaffee und Tee zu uns und nehmen an der Rezeption unser Lunchpaket in
Empfang, welches wie eine Tortenschachtel aussieht.
Abfahrt
ist 3.30 uhr.
Im
Bus fahren noch Gäste anderer Schiffe mit, die sich erst mal alle schön
einzeln verteilt haben, so dass wir zunächst keine Plätze nebeneinander
finden.
Erst
nachdem wir laut werden, bequemen sich einige, die sich ohnehin kennen, zusammen
zu rücken.
Sabine
und Lucas sitzen vor mir. Neben mir am Fenster sitzt eine morgenmufflige Dame,
die ziemlich genervt scheint und sich darüber beschwert, dass Lucas seinen Sitz
nach hinten klappt. Die Dame rechts neben mir kann es auch nicht unterdrücken,
meine Bemerkung zum für mich lobenswerten Rauchverbot mit bissigen, von
Betroffenheit zeugenden Worten zu erwidern. Ich antwortete ihr gelassen zurück.
Der
Reisebegleiter erläuterte uns die Fahrt, die ca. 3 Stunden dauern wird.
Auf
meinen Wunsch wird die Platzbeleuchtung zugeschaltet, damit ich mit dem pocket
pc besser schreiben kann. Ich schließe etwas die Augen und versuche zu schlafen.
Kurz
vor 5 Uhr wird der östliche Horizont mit dem herrlichen Morgenrot sichtbar. Darüber
ist ein einzelner heller Stern zu sehen, wahrscheinlich ein Planet.
Es
wird zunehmend heller und der Wüstensand neben der langen endlos scheinenden
Strasse nimmt langsam Farbe im zunehmenden Morgenlicht an.
Die
Strasse wird rechts von dreietagigen Strommasten gesäumt, die etwa im Abstand
von 50m aneinander aufgereiht stehen.
Der
Sonnenaufgang dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Weit
und breit kein Berg zu sehen, kein Auto weiter auf der Strasse wie das unsere.
Es
ist gerade 5.25 Uhr und einige der Reisenden räkeln sich langsam auf und
schauen umher.
Ich
bekomme sogar schon Hunger und stürze mich voller Neugier auf meine
Tortenschachtel. Darin finde ich drei süße Brötchen, etwas Marmelade, Honig,
Ananaslimonade im Minitetrapack, eine unreife Minibanane, eine Apfelsine, 2
Scheibchen Käse, eine Ecke Schmelzkäse und 3 Oliven.
Die
Sonne steigt zunehmend und rechts und links wechseln sich kleine Tafelhügel ab,
an denen die Erosion nagt.
Ab
und zu sieht man zwischen dem öden Land auch mal etwas Grün von angebauten
Pflanzen und vereinzelt auch Wohnbehausungen.
Der
Zustand der Strasse ist recht gut, so daß wir nur wenige Schlaglöcher zu
ertragen haben.
Der
Sonnenaufgang ist nicht so überwältigend, wie erwartet.
Rechts
kommen wir an einem Nubierdorf
vorbei, deren Häuser ganz in weiß gehalten sind.
Es
ist bereits 6.30 Uhr, die meisten Reisenden haben ihr Lunchpaket bereits
eingenommen.
Die
Sonne drückt links von uns in den Bus und die Klimaanlage des Bus kämpft
dagegen an.
Gerade
wünscht uns der Reiseleiter einen guten Morgen und kündigt die bevorstehende
Ankunft in Abu Simbel an.
Kaum
ausgesprochen, steigen wir auch schon aus und betreten das weitläufig eingezäunte
Areal der Tempel. Weil es im Inneren der Tempel nicht erlaubt ist, den Touristen
Erläuterungen zu geben, tut es unser Reiseleiter bereits davor.
Alleine
versuchen wir anschließend, das nachzuvollziehen, was wir gehört haben.
Einiges davon entdecken wir sogar, uns fehlt aber dennoch das nötige
Grundwissen, um die Zusammenhänge schlüssig zu verstehen.
Der
Reiseführer gab uns folgende Erläuterungen, zu denen ich nur Notizen machen
konnte:
Ramses
II lies die Tempel 280 km südlich von Assuan für sich und seine Lieblingsfrau
Nefertari errichten.
Er
ist 92 Jahre geworden.
Abu
Simbel hat 4 Bewacher.
Nubier
sollten Ramses verehren
Rechts
neben dem Tempel für Ramses steht der Tempel für seine Lieblingsfrau
Nefertari.
1812
wurde der Tempel entdeckt.
1910 war er vom Sand befreit.
Gut
erhaltene Farbe innerhalb.
Versetzung
des Tempels auf 60 m höher gelegenes Niveau durch Mitarbeit vieler Länder.
Fa.
Hoch-Tief aus Deutschland maßgebend beteiligt.
Ramses
verehrte 4 Gottheiten
1.
Gott des Südens Amun
2.
Memphis BETAR
3.
Horachti
4.
Ramses selbst
Lotus:
Symbol von Oberägypten
Papyrus:
Symbol von Unterägypten
darunter
gefangene Nubier, Asiaten,
1.
Halle: Darstellung seiner Leistungen,
Kriege
Pferde
galoppieren am Streitwagen [versetzte Darstellung der Pferde]
2.
Halle: Stellt Heilige Reise für den Gott dar.
Es
sind Opfergabenmotive zu sehen.
Vier
Gottheiten zusammen als allerheiligste dargestellt, nicht wie sonst getrennt.
2
Tage im Jahr, am 22. 10 und am
22.02 geht das Licht direkt ins innere des Tempels, wahrscheinlich zum
Geburtstag und zur Krönung von Ramses.
Der
Tempel der Nefhartarie befindet sich rechts neben dem von Ramses II.
Die
Statue ist gleich groß wie seine, damit besondere Verehrung der Lieblingsfrau,
Gleichstellung.
22.04.2003
Fahrt von Assuan zurück nach Luxor
Der
erste Tag unserer Reise, an dem wir ausschlafen können.
Ich
werde trotzdem um 5 Uhr munter und schaue zum Fenster hinaus.
Bis
zum Sonnenaufgang dauert es nicht mehr lange. Ich lasse für Sabine und Lucas
frische Luft herein und warte auf die aufgehende Sonne.
Neben
unserem Schiff scheucht ein junger Ägypter sein Pferd ins Wasser und er selbst
wäscht sich.
Um
6.25 Uhr zeigt sich die Sonne am Horizont und steigt schnell höher.
Gegen
8.30 Uhr ist Frühstück und währenddessen löst sich das Schiff vom Liegeplatz
und fährt weiter.
Die
Staustufe erreichen wir gegen Mittag. Es ist sehr interessant mit welcher
Präzision
es dem Kapitän gelingt, das Schiff in die Schleuse zu manövrieren.
Dann
werden wir ca. 7 m abgesenkt und können die Fahrt fortsetzen.
Der
Ober kommt auf das Sonnendeck und signalisiert mit dem Schlag auf das
Messingblech das es Zeit ist, zu Tisch zu kommen.
Während
der Fahrt genießen wir immer die herrlichen Aussichten auf das fruchtbare Land
links und rechst des Nil. Eselgeschrei, das beruhigende tiefe Geräusch des
Schiffsdiesel und alle paar Stunden der Gesang des Muezin begleiten uns.
Am
Ufer des Nil baden Kinder, Frauen waschen ihre Wäsche, Bauern arbeiten auf den
Feldern, auf den Wiesen am Nil weiden Kühe.
Am
linken Nilufer erscheint gegen 15.21 Uhr die Fabrik mit dem Schornstein, aus dem
tiefschwarzer Rauch aufsteigt.
Luxor
ist also nicht weit entfernt.
Unsere
Singles auf dem Schiff buhlen um die Gunst der einzig verfügbaren
gutaussehenden blonden jungen Dame
aus Belgien, die höchstens 16 Jahre alt sein dürfte.
23.04.03
Tempel von Karnak
Um
6 Uhr werden wir geweckt, 7 Uhr ist Abfahrt mit dem Bus nach Karnak.
Auf
dem weitläufigen Gelände befinden sich gleich mehrere beeindruckende Tempel.
Steinerne
Widder säumen der Zeit Ramses II. den Weg zum Tor. Es sind heilige Tiere des
Gottes Amun.
Der
große Tempel wurde immer wieder erweitert und verschönert.
In
jeder Dynastie kommen neue Bauwerke hinzu.
Die
Besichtigung des Tempels vom Eingang im Westen führt durch Höfe, Säulenbauten
und Nebenbauten immer weiter zurück in die Vergangenheit.
Nach
der Widderallee stehen wir vor dem 1. Pylon, der den heiligen Bezirk von der Außenwelt
abschirmt.
Dieser
Pylon wurde in der 30. Dynastie unter Nektanebos I. (380 bis 342 v. Chr.)
begonnen, aber nie fertiggestellt.
Vor
dem 2. Pylon ist eine Kollonade mit 10 Säulen mit einer Höhe von 21 m
vorgesetzt, die die Form von Papyrosstengeln haben.
Rechts
befindet sich der eigenständige Tempel Ramses III. (1187 bis 1156 v. Chr.)
In
Richtung zum Osttor folgt der 2. Pylon, der unter Haremhab (1319 bis 1293
v.Chr.) begonnen wurde.
In
diesem Pylon fand man tausende von Blöcken, die von einem dem Aton geweihten
Tempel aus der Zeit Echnaton stammen.
Weiter
geht es zu 134 gigantischen Säulen zwischen dem 2. und 3. Pylon.
Den
Grundstein dazu legte Amenophis III. (1390 bis 1353 v. Chr.).
Zwischen
dem 3. und 4. Pylon steht der große Obelisk Thutmosis I.
In
Richtung Osttor folgt der Obelisk der Hatschepsut, der von Thutmosis bis unter
das Tempeldach zugemauert war. Dies erkennt man an der helleren Farbe des oberen
Teiles des Obelisken, welcher noch im Freien stehen blieb.
Der
Obelisk soll in nur sieben Monaten vom Beginn der Arbeiten im Steinbruch in Abu
Simbel bis zu Aufstellung errichtet worden sein.
Durch
zwei stark zerfallene Pylone gelangen wir zum Barkensanktua, in dem die heilige
Barke aufbewahrt wurde.
Hinter
dem Sanktua befindet sich der weite Hof, der als ältester Teil des Tempels
gilt.
Ausgrabungen
belegen eine Bautätigkeit bereits in der frühen 11. Dynastie (um 2070 v.
Chr.).
Es
folgt die quer gelagerte Festhalle Thutmosis III. und der Botanische Garten.
Im
Süden liegt der heilige See als
Wasserbasin für rituelle Waschungen der Priester.
Am
Nordwestrand des Sees steht der riesige Skarabäus (Mistkäfer) aus Rosengranit.
Wer ihn sieben mal umrundet, dem gehen alle Wünsche in Erfüllung.
Das
Gelände der Tempel von Karnak war ursprünglich mit dem Amun-Tempel von Luxor
verbunden.
Hier
besitzen Amun, Mut und Chons, die in Karnak nicht verehrt wurden, ihre
Heimstatt.
Vor
dem 1. Pylon halten das 16 m hohe Herrscherbildnis und der östliche Obelisk
noch heute Stellung.
Der
zweite Obelisk wurde von den Franzosen 1836 nach Paris verbracht und ziert heute
den Place de la Concorde.
Im
ersten Hof des Tempels befindet sich links die Moschee des Abu-I-Haggag, der als
heiliger verehrt wird. Deshalb wurde diese Moschee auch nicht
beseitigt, um den darunterliegenden Tempel wieder aufbauen zu können.
Hinter
dem Hof gelangt man in die Kollonade, die von Amenophis III. (1390 bis 1353 v.
Chr. ) stammt.
Die
Längswände zeigen die Prozession anläßlich des Opet-Festes, bei dem Amun von
Karnak hierher zu seinem südlichen Harem reiste.
Es
folgt der große Hof Amenophis III. und der Quersaal.
Eine
einwöchige Reise nach Ägypten kann kein vollständiges Bild von der Kultur der
alten Ägypter am Nil vermitteln, aber sie kann einen wesentlichen Eindruck von
dem hinterlassen, was sich vor tausenden von Jahren dort abspielte. Das
Vorurteil, eine Nilkreuzfahrt sei langweilig, können wir in keiner Weise
teilen, denn wir haben das Gegenteil erlebt.
Aus
der Perspektive des fahrenden Schiffes ergeben sich auf das Land am Nil so
beeindruckende Ansichten, dass es keine bessere Möglichkeit zu geben scheint,
dieses Land der Pharaonen und das Leben seiner Menschen kennenlernen zu können.
Im
Umgang mit den Ägyptern empfiehlt es sich, für jede Gefälligkeit oder
Dienstleistung ein kleines Entgeld als Trinkgeld (bagschisch...) bereit zu
halten. Besonders gerne werden Kugelschreiber angenommen.
Auch
sind die sogenannten Taschenrutscher (Kümmerlinge, Weinbrand, Doppelkorn...)
als Trinkgeld sehr beliebt. Dies verhalf uns bei unserem Oberkellner im
Restaurant dazu, das unsere Getränke immer gut gekühlt waren (nur auf unserem
Tisch befand sich jeden Abend ein Kühler mit Eis für den Rosewein) und so
mancher Drink nicht auf der Rechnung erschien.
Uns
wurde jeder Wunsch von den Lippen abgelesen und erfüllt.
So
hatten wir sogar Einfluß auf die Zusammenstellung des Mittagsbuffets.
Ein
Hinweis an unseren „Chef de la
cuisine“ genügte, und schon
fanden wir die gewünschten Speisen am nächsten Tag am Buffet vor.
Weiterführende
und ähnliche Informationen unter:
http://www.heissinger-aegypten.de
http://www.aegypten.citysam.de/luxor.htm
http://www.eyelid.co.uk/index.htm
FAZIT der REISE
Äußerst empfehlenswert!
* Der Autor freut sich über
jeden Eintrag im Gästebuch.
Auch Kritik kann nur dazu beitragen, etwas zu verbessern.