Ägypten, Pharaonen und Tempel

Reisebilder vom 17. bis 24. April    2003

Vorwort   

Ich fand ein lastminute-Angebot unter www.billigerreisen.de  und wir entschlossen uns zu der Nilkreuzfahrt von Luxor nach Assuan.

Am Mittwoch, dem 16.04. trafen wir Vorbereitungen für die Reise und stimmten uns gemeinsam auf die Reise am nächsten Morgen ein.

Mit meinem kleinen Peugeot 106 fuhren wir nach Berlin Tegel und nahmen noch einen kleinen Umweg über Ludwigsfelde, weil wir die Abfahrt der Autobahn verpasst hatten und hoben dann gegen 6.20 Uhr  mit 10 Minuten Verspätung mit Aero-Lloyd nach Luxor ab.

Bei 33ˆC steigen wir in Luxor aus und suchen schnell nach unseren Sonnenbrillen.

Ein klimatisierter Bus bringt uns zum Ufer des Nil, dort liegen unweit einer neuen Nilbrücke die Schiffe vor Anker, die nebeneinander  am Ufer liegen, so dass wir unser Schiff, M/S Rosa Bianca, zunächst gar nicht sehen können und es erst  erreichen können, indem wir durch das erste anliegende Schiff hindurch gehen.

Von einem jungen Ägypter werden wir in Empfang genommen, der uns den Ablauf der Kreuzfahrt etwas zu erklären versucht.

Wir erhalten unseren Kabinenschlüssel und stellen fest, das wir eine Kabine im Upper Deck erhalten, nicht wie gebucht im Lower Deck.

Das Schiff  ist nicht sehr groß, aber der auf dem Sonnendeck liegende Pool lädt zum Bad ein, welches wir nach dem Beziehen der Kabine gleich einnehmen.

Das Sonnendeck bietet durch ein Planendach ausreichend schattige Plätze, so dass wir nicht befürchten müssen, keinen davon in Anspruch nehmen zu können.

Neben dem Pool befindet sich eine kleine Bar. Der freundliche dunkelhäutige Ober bringt uns zwei doppelte Cinzano und eine Flasche Wasser zu einem stolzen preis von 40 ägyptischen Pfund. Das entspricht nach dem gegenwärtigen Umtauschkurs etwa 6 Euro.

Ein stolzer Preis, aber wir lassen uns davon  nicht die gute Urlaubsstimmung vermiesen.

Der Mann an der Rezeption besorgt uns eine Schachtel ägyptischer Zigaretten namens Cleopatra, die die letzten für Sabine und mich überhaupt werden sollen, denn wir wollen das Rauchen beide gänzlich aufgeben.

Am nächsten Morgen werden wir in aller Frühe einen Ausflug zu den Gräbern der Könige in Theben West unternehmen.

Beim Verweilen  am Abend auf dem Sonnendeck strahlt die Landschaft ruhige Würde aus und vermittelt eine Ahnung von Ewigkeit.

Karfreitag, 18.04.2003  

Um 6 Uhr werden wir durch einen Telefonanruf aus dem schönsten Träumen gerissen.

Im Restaurant nehmen wir unser Frühstück zu uns und trinken arabischen Instantkaffee.

Ein Bus bringt uns ab 7 Uhr nach Luxor West.

Mit der „Taff Taff“ , einer kleinen Eisenbahn auf Rädern, fahren wir ins Tal der Könige.

Mit der Eintrittskarte, die uns unser Reiseführer Hossan Hazzaa kauft, können wir drei Gräber besichtigen.

Aus der Vielzahl der Gräber die man besichtigen kann, entschließen wir uns, das Grab Thutmosis III. (Nr. 34) zu besichtigen, welches man über eine steile Stahltreppe erreicht.

Hat man die Treppe erklommen, geht es wieder steil hinab in die Grabkammer.

In der Grabkammer steht der dunkelrote bis braune Quarzitsarg, der Deckel ist angehoben, so daß man beim Hineinleuchten ins Innere des Sarges ein Bild im Sargdeckel erkennen kann.

Unser Reiseführer Hazzaa erläuterte uns, warum die Gräber gerade hier errichtet worden sind. Nach dem Glauben der Ägypter steht der Westen für den Sonneuntergang und damit gleichzeitig für die Unterwelt.

Auf dem Rückweg zum Busparkplatz wagen wir einen kleinen Abweg auf einen etwas abseits gelegenen Hügel und entdecken schöne Steine mit sonderbaren Formen (ringförmige Abdrücke und Kugeln aus Feuerstein).

Mit dem Bus geht es weiter zum Terrassentempel der Hatschepsut, an dem 1997 ein Anschlag auf Touristen stattfand, bei dem es 67 Tode gab.

Wahrscheinlich wurde der Anschlag durch Anhänger der Alkaida ausgeführt.

Hatschepsut (1479 bis 1458 v. Chr.) herrschte in der 18. Dynastie 20 Jahre lang für ihren minderjährigen Stiefsohn Thutmosis über Ägypten und brach damit jegliche Tradition.

Um ihre Macht zu sichern, schlief Ihre Mutter Ahmose angeblich mit Gott Amun und kam so zu der göttlichen Empfängnis.

Das „göttliche“ Kind  wird dem Vater präsentiert und von diesem als leibliche Tochter und Thronerbin anerkannt.

An den Wänden der nördlichen Mittelterrasse wird davon berichtet.

Der Tempel ist aus einem Stück aus dem Fels gehauen.

Die Kuh Hatna ist die Mutter von Hatschepsut und wird somit zur Schutzgöttin erklärt.

Der Tempel gilt in der 18. Dynastie der Anbetung von Gott Amun.

Weiterfahrt mit dem Bus zu den Kolossen von Memnon

Die heute allein stehenden Kolosse, die einst den Zugang zum Todentempel säumten sind 17,5 m hoch.

Wenn der Wind früher durch die Kolosse wehte, schien es, als ob diese singen. Heute sind die Risse restauriert, so daß diese Erscheinung nicht mehr auftritt.

Auf der Rückfahrt zum Schiff fahren wir an einem Bewässerungsgraben entlang, dessen Wasser von Müll und Abwasser verschmutzt ist.

Dennoch baden die dort wohnenden Kinder darin und dies führt dann häufig zur Erkrankung der Kinder mit Bilharzose und später mit Hepatitis C, die zum Tod führt.

Die Menschen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen und in kleinen aus Lehmziegeln errichteten Häusern.

Die meisten der Häuser sind unvollendet oder bereits für den Anbau neuer Zimmer vorbereitet. Nicht selten wohnen Familien mit einer Größe von 20 und mehr Personen dort zusammen.

Wird ein Kind vermählt, so wird einfach an das Haus angebaut oder aufgestockt. Die Bauern nennt man in Ägypten Fellachen.

 Zurück auf dem Schiff finden wir in unserer Kabine eine Überraschung auf unserem Bett vor.

Auf dem Bett liegen kunstvoll gefaltete Handtücher in der Form eines Herzes, darauf liegen Hibiskusblüten, die als Symbol der Fruchtbarkeit gelten und brennende Kerzen zieren das Ganze.

Auf dem Sonnendeck belagern wir die vorderen Liegeplätze, sonnen uns ausgiebig und lassen uns von den grandiosen Aussichten verwöhnen.

Vor dem Abendessen erreicht unser Schiff die Staustufe von Esna. Hier wird unser Schiff ca. 7 m höher befördert, bevor es die Fahrt fortsetzen kann.

Lucas beobachtet das Schauspiel und beendet das Abendessen deshalb vorzeitig.

Unser Schiff wird von Ägyptern in Booten umlagert, die die traditionellen Kleider der  Ägypter, die Galabea, verkaufen wollen.

Nach hartnäckigem Verhandeln können wir drei Stück für einen Preis von 70 Pfund erstehen. Das entspricht etwa 12 Euro.

 

19.04.2003    Horus-Tempel in Edfu

Unser Schiff legt in der Nacht in Edfu an und wir werden um 7 Uhr geweckt.

Ziel ist der Horus-Tempel von der Majestät des Falkengottes, der 237 v. Chr. erbaut wurde und 180 Jahre bis zur Fertigstellung brauchte.

Edfu war Hauptstadt Ägyptens in der griechischen Zeit.

Die Griechen kamen unter Alexander dem Großen ins Land.

Der Tempel aus Sandstein war vollkommen von Sand verschüttet und wurde wieder entdeckt.

Die zwei großen Türme (Pylone) sind 64 m breit und 36 m hoch.

Auf der Pylonwand ist Ptolomäus , der Nachfolger Alexander des Großen zu sehen. Er hält einen Bündel Gefangene in den Händen und reicht diese dem Gott Horus als Opfer.

Links neben Horus steht dessen Frau Hathor.

Weiter oben sind Isis, Osiris und andere Götter dargestellt.

Die ägyptische Woche dauerte 10 Tage, dies wird anhand der Wanddarstellungen klar.

So lernen wir also, das Isis die Brudergemahlin von Osoris ist, der wiederum einen Bruder namens Seth hat.

Die Schwester von Isis ist Nephtys.

Horus ist der Sohn von Isis und Osiris, der wiederum mit Hathor den Sohn Harsomtus zeugt.

Horus war auserkoren, Seth als Sinnbild vom Ende der Welt und des Bösen zu vernichten.

Seth verleitete Osiris in einen Sarg zu steigen, schloß den Deckel und versenkte diesen im Nil.

Isis gelang es den Brudergemahl aufzuspüren und wiederzubeleben.

Seth lies Osiris erneut in 14 Teile zerstückeln und in den Nil werfen.

Mit Hilfe der Schwester Nephtys wurden die Teile wieder zusammen getragen und mit Hilfe des Schakalgottes Anubis zum Leben erweckt.

 

Weiterfahrt nach Kom Ombo

Besuch des Doppeltempels für Haroëris und Sobek

Der Tempel zeichnet sich durch sehr gut erhaltene Reliefs aus.

Durch die hereinbrechende Dunkelheit breitete sich schnell eine stimmungsvolle Atmosphäre aus, da die Tempel durch Strahler beleuchtet werden.

Der Tempel besitzt den besterhaltenen Nilometer, mit dem der Wasserstand des Nil gemessen werden konnte, nach dem für die Bauern die Höhe der Abgaben bestimmt wurde und der Reichtum für die Priester.

Einige der Reliefs an den Wänden stellen Gottheiten bewusst verunstaltet dar (zu lange Hände, zu große Bäuche, Nabel, Brüste und Füße). Wahrscheinlich wurden diese Reliefs nicht von Ägyptern hergestellt sondern von Griechen, die aber an die ägyptischen Götter nicht glaubten.

In einem Zimmer sind drei mumifizierte Krokodile zu sehen.

Unser Reiseführer erklärt uns die Prozedur der Mumifizierung, die 70 Tage in Anspruch nimmt.

Zuerst werden die Organe aus dem Leichnam entnommen und kommen in dafür vorgesehene Gefäße (Herz, Leber, Lunge, Darm). Die Nieren werden weggeschmissen.

Der Leichnam wird mit Natron konserviert und so ausgetrocknet.

Anschließend wird die Leiche mit Wachs verschlossen und mit Leinentüchern umwickelt.

So kommt der Leichnam in den Sargofarg.

Auf den Reliefs des Tempels sind Instrumente zur Mumifizierung abgebildet.

Am Abend feiern wir auf dem Schiff das Galabeia- Fest.

 

Ostersonntag, 20.04.2003

Nach dem Frühstück fahren wir zum Hochdamm Sadd-el-Ali.

Dieser Damm wurde mit Hilfe der damaligen Sowjetunion errichtet.

Unser Bus bringt uns weiter zu einer Bootanlegestelle.

Mit Booten fahren wir zu einer Insel.

Darauf befindet sich der höhergesetzte Philae-Tempel.

Ältester Teil des Tempels ist die Halle Nektanebos I.

Dann folgt der ISIS-Tempel, der nach dem 6. Jh. n. Chr. durch römische Besatzer zur Kirche umfunktioniert wurde. Davon zeugen die koptischen Kreuze in den Säulenschäften.

Etwas abseits der Tempel befindet sich ein Raum, in dem der Spass-Gott mit Harfe abgebildet ist.

Zurück mit den Booten ist unser nächstes Ziel der unvollendete Granit-Obelisk, der nie fertiggestellt wurde und so sein Dasein in einem ehemaligen Steinbruch fristet.

Anschließend Besuch der Papyrusfabrik mit Erläuterung der Herstellungsmethode, die simpel aber aufwendig ist.

Die Halme werden gewässert, die Schale entfernt, wieder mehrere Tage gewässert und dann wird das Mark in Scheiben geschnitten und kreuzweise übereinander gelegt, so daß eine geschlossene Fläche entsteht.

Diese Blätter werden gepresst und später getrocknet. Fertig  

Ein A4-Blatt Papyrospapier kann für 20 Pfund erworben werden.

Bemalte Blätter kosten ab 40 Pfund.

Vor dem Laden warten Kinder auf uns, die Leszeichen aus Papyros an uns verkaufen wollen. Ein kleines Mädchen von 8 Jahren war dabei besonders geschäftstüchtig und brachte alle zum Lachen.

Der Bus bringt uns zur Segelbootanlegestelle am Nil und mit den Segelbooten, genannt Feluken, setzen wir hinüber zu einer Insel, auf der sich ein Botanischer Garten befindet.

Beim Spaziergang entdecken wir allerlei exotische Pflanzen.

Gegenüber der Insel sehen wir das Hotel, in dem Agathe Christi ihren Roman „Tod auf dem Nil“ geschrieben hat.

Ich erinnere mich dabei gleich wieder an den gleichnamigen Film mit Peter Ustinov, der mir so gut gefallen hat.

Die Segelboote bringen uns direkt zurück zu unserem Schiff.

Ab 16.30 Uhr machen wir einen Ausflug in die Marktstrassen der Stadt Assuan.

Dort erläutert uns Herr Hazza an einem Gewürzstand die verschiedensten Gewürze, die in der ägyptischen Küche Anwendung finden.

Ich kaufe bei einem Händler ein paar Schuhe aus Kunstleder, da mein zweites Paar Schuhe kaputt gegangen ist.

21.04.2003  Fahrt mit dem Bus von Assuan nach Abu Simbel

Gegen 3 Uhr werden wir geweckt. In der Bar nehmen wir Kaffee und Tee zu uns und nehmen an der Rezeption unser Lunchpaket in Empfang, welches wie eine Tortenschachtel aussieht.

Abfahrt ist 3.30 uhr.

Im Bus fahren noch Gäste anderer Schiffe mit, die sich erst mal alle schön einzeln verteilt haben, so dass wir zunächst keine Plätze nebeneinander finden.

Erst nachdem wir laut werden, bequemen sich einige, die sich ohnehin kennen, zusammen zu rücken.

Sabine und Lucas sitzen vor mir. Neben mir am Fenster sitzt eine morgenmufflige Dame, die ziemlich genervt scheint und sich darüber beschwert, dass Lucas seinen Sitz nach hinten klappt. Die Dame rechts neben mir kann es auch nicht unterdrücken,  meine Bemerkung zum für mich lobenswerten Rauchverbot mit bissigen, von Betroffenheit zeugenden Worten zu erwidern. Ich antwortete ihr gelassen zurück.

Der Reisebegleiter erläuterte uns die Fahrt, die ca. 3 Stunden dauern wird.

Auf meinen Wunsch wird die Platzbeleuchtung zugeschaltet, damit ich mit dem pocket pc besser schreiben kann. Ich schließe etwas die Augen und versuche  zu schlafen.

Kurz vor 5 Uhr wird der östliche Horizont mit dem herrlichen Morgenrot sichtbar. Darüber ist ein einzelner heller Stern zu sehen, wahrscheinlich ein Planet.

Es wird zunehmend heller und der Wüstensand neben der langen endlos scheinenden Strasse nimmt langsam Farbe im zunehmenden Morgenlicht an.

Die Strasse wird rechts von dreietagigen Strommasten gesäumt, die etwa im Abstand von 50m aneinander aufgereiht stehen.

Der Sonnenaufgang dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Weit und breit kein Berg zu sehen, kein Auto weiter auf der Strasse wie das unsere.

Es ist gerade 5.25 Uhr und einige der Reisenden räkeln sich langsam auf und schauen umher.

Ich bekomme sogar schon Hunger und stürze mich voller Neugier auf meine Tortenschachtel. Darin finde ich drei süße Brötchen, etwas Marmelade, Honig, Ananaslimonade im Minitetrapack, eine unreife Minibanane, eine Apfelsine, 2 Scheibchen Käse, eine Ecke Schmelzkäse und 3 Oliven.

Die Sonne steigt zunehmend und rechts und links wechseln sich kleine Tafelhügel ab, an denen die Erosion nagt.

Ab und zu sieht man zwischen dem öden Land auch mal etwas Grün von angebauten Pflanzen und vereinzelt auch Wohnbehausungen.

Der Zustand der Strasse ist recht gut, so daß wir nur wenige Schlaglöcher zu ertragen haben.

Der Sonnenaufgang ist nicht so überwältigend, wie erwartet.

Rechts kommen wir  an einem Nubierdorf vorbei, deren Häuser ganz in weiß gehalten sind.

Es ist bereits 6.30 Uhr, die meisten Reisenden haben ihr Lunchpaket bereits eingenommen.

Die Sonne drückt links von uns in den Bus und die Klimaanlage des Bus kämpft dagegen an.

Gerade wünscht uns der Reiseleiter einen guten Morgen und kündigt die bevorstehende Ankunft in Abu Simbel an.

Kaum ausgesprochen, steigen wir auch schon aus und betreten das weitläufig eingezäunte Areal der Tempel. Weil es im Inneren der Tempel nicht erlaubt ist, den Touristen Erläuterungen zu geben, tut es unser Reiseleiter bereits davor.

Alleine versuchen wir anschließend, das nachzuvollziehen, was wir gehört haben. Einiges davon entdecken wir sogar, uns fehlt aber dennoch das nötige Grundwissen, um die Zusammenhänge schlüssig zu verstehen.

Der Reiseführer gab uns folgende Erläuterungen, zu denen ich nur Notizen machen konnte:

Ramses II lies die Tempel 280 km südlich von Assuan für sich und seine Lieblingsfrau Nefertari errichten.

Er ist 92 Jahre geworden.

Abu Simbel hat 4 Bewacher.

Nubier sollten Ramses verehren

Rechts neben dem Tempel für Ramses steht der Tempel für seine Lieblingsfrau Nefertari.

1812 wurde der Tempel entdeckt.

1910  war er vom Sand befreit.

Gut erhaltene Farbe innerhalb.

Versetzung des Tempels auf 60 m höher gelegenes Niveau durch Mitarbeit vieler Länder.

Fa. Hoch-Tief aus Deutschland maßgebend beteiligt.

Ramses verehrte 4 Gottheiten

1. Gott des Südens Amun

2. Memphis BETAR

3. Horachti

4. Ramses selbst

Lotus: Symbol von Oberägypten

Papyrus:  Symbol von Unterägypten

darunter gefangene Nubier, Asiaten,

1. Halle: Darstellung seiner  Leistungen, Kriege

Pferde galoppieren am Streitwagen [versetzte Darstellung der Pferde]

2. Halle: Stellt Heilige Reise für den Gott dar.

Es sind Opfergabenmotive zu sehen.

Vier Gottheiten zusammen als allerheiligste dargestellt, nicht wie sonst getrennt.

2 Tage im Jahr, am 22. 10  und am 22.02 geht das Licht direkt ins innere des Tempels, wahrscheinlich zum Geburtstag und zur Krönung von Ramses.

Der Tempel der Nefhartarie befindet sich rechts neben dem von Ramses II.

Die Statue ist gleich groß wie seine, damit besondere Verehrung der Lieblingsfrau, Gleichstellung.

 

22.04.2003 Fahrt von Assuan zurück nach Luxor 

Der erste Tag unserer Reise, an dem wir ausschlafen können.

Ich werde trotzdem um 5 Uhr munter und schaue zum Fenster hinaus.

Bis zum Sonnenaufgang dauert es nicht mehr lange. Ich lasse für Sabine und Lucas frische Luft herein und warte auf die aufgehende Sonne.

Neben unserem Schiff scheucht ein junger Ägypter sein Pferd ins Wasser und er selbst wäscht sich.

Um 6.25 Uhr zeigt sich die Sonne am Horizont und steigt schnell höher.

Gegen 8.30 Uhr ist Frühstück und währenddessen löst sich das Schiff vom Liegeplatz und fährt weiter.

Die Staustufe erreichen wir gegen Mittag. Es ist sehr interessant mit welcher Präzision es dem Kapitän gelingt, das Schiff in die Schleuse zu manövrieren.

Dann werden wir ca. 7 m abgesenkt und können die Fahrt fortsetzen.

Der Ober kommt auf das Sonnendeck und signalisiert mit dem Schlag auf das Messingblech das es Zeit ist, zu Tisch zu kommen.

Während der Fahrt genießen wir immer die herrlichen Aussichten auf das fruchtbare Land links und rechst des Nil. Eselgeschrei, das beruhigende tiefe Geräusch des Schiffsdiesel und alle paar Stunden der Gesang des Muezin begleiten uns.

Am Ufer des Nil baden Kinder, Frauen waschen ihre Wäsche, Bauern arbeiten auf den Feldern, auf den Wiesen am Nil weiden Kühe.

Am linken Nilufer erscheint gegen 15.21 Uhr die Fabrik mit dem Schornstein, aus dem tiefschwarzer Rauch aufsteigt.

Luxor ist also nicht weit entfernt.

Unsere Singles auf dem Schiff buhlen um die Gunst der einzig verfügbaren gutaussehenden blonden  jungen Dame aus Belgien, die höchstens 16 Jahre alt sein dürfte.

 

23.04.03  Tempel von Karnak

Um 6 Uhr werden wir geweckt, 7 Uhr ist Abfahrt mit dem Bus nach Karnak.

Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich gleich mehrere beeindruckende Tempel.

Steinerne Widder säumen der Zeit Ramses II. den Weg zum Tor. Es sind heilige Tiere des Gottes Amun.

Der große Tempel wurde immer wieder erweitert und verschönert.

In jeder Dynastie kommen neue Bauwerke hinzu.

Die Besichtigung des Tempels vom Eingang im Westen führt durch Höfe, Säulenbauten und Nebenbauten immer weiter zurück in die Vergangenheit.

Nach der Widderallee stehen wir vor dem 1. Pylon, der den heiligen Bezirk von der Außenwelt abschirmt.

Dieser Pylon wurde in der 30. Dynastie unter Nektanebos I. (380 bis 342 v. Chr.) begonnen, aber nie fertiggestellt.

Vor dem 2. Pylon ist eine Kollonade mit 10 Säulen mit einer Höhe von 21 m vorgesetzt, die die Form von Papyrosstengeln haben.

Rechts befindet sich der eigenständige Tempel Ramses III. (1187 bis 1156 v. Chr.)

In Richtung zum Osttor folgt der 2. Pylon, der unter Haremhab (1319 bis 1293 v.Chr.) begonnen wurde.

In diesem Pylon fand man tausende von Blöcken, die von einem dem Aton geweihten Tempel aus der Zeit Echnaton stammen.

Weiter geht es zu 134 gigantischen Säulen zwischen dem 2. und 3. Pylon.

Den Grundstein dazu legte Amenophis III. (1390 bis 1353 v. Chr.).

Zwischen dem 3. und 4. Pylon steht der große Obelisk Thutmosis I.

In Richtung Osttor folgt der Obelisk der Hatschepsut, der von Thutmosis bis unter das Tempeldach zugemauert war. Dies erkennt man an der helleren Farbe des oberen Teiles des Obelisken, welcher noch im Freien stehen blieb.

Der Obelisk soll in nur sieben Monaten vom Beginn der Arbeiten im Steinbruch in Abu Simbel bis zu Aufstellung errichtet worden sein.

 Durch zwei stark zerfallene Pylone gelangen wir zum Barkensanktua, in dem die heilige Barke aufbewahrt wurde.

Hinter dem Sanktua befindet sich der weite Hof, der als ältester Teil des Tempels gilt.

Ausgrabungen belegen eine Bautätigkeit bereits in der frühen 11. Dynastie (um 2070 v. Chr.).

Es folgt die quer gelagerte Festhalle Thutmosis III. und der Botanische Garten.

Im Süden liegt  der heilige See als Wasserbasin für rituelle Waschungen der Priester.

Am Nordwestrand des Sees steht der riesige Skarabäus (Mistkäfer) aus Rosengranit. Wer ihn sieben mal umrundet, dem gehen alle Wünsche in Erfüllung.

Das Gelände der Tempel von Karnak war ursprünglich mit dem Amun-Tempel von Luxor verbunden.

Hier besitzen Amun, Mut und Chons, die in Karnak nicht verehrt wurden, ihre Heimstatt.

Vor dem 1. Pylon halten das 16 m hohe Herrscherbildnis und der östliche Obelisk noch heute Stellung.

Der zweite Obelisk wurde von den Franzosen 1836 nach Paris verbracht und ziert heute den Place de la Concorde.

Im ersten Hof des Tempels befindet sich links die Moschee des Abu-I-Haggag, der als heiliger verehrt wird. Deshalb wurde diese Moschee auch nicht  beseitigt, um den darunterliegenden Tempel wieder aufbauen zu können.

Hinter dem Hof gelangt man in die Kollonade, die von Amenophis III. (1390 bis 1353 v. Chr. ) stammt.

Die Längswände zeigen die Prozession anläßlich des Opet-Festes, bei dem Amun von Karnak hierher zu seinem südlichen Harem reiste.

Es folgt der große Hof Amenophis III. und der Quersaal.

 

Epilog

Eine einwöchige Reise nach Ägypten kann kein vollständiges Bild von der Kultur der alten Ägypter am Nil vermitteln, aber sie kann einen wesentlichen Eindruck von dem hinterlassen, was sich vor tausenden von Jahren dort abspielte. Das Vorurteil, eine Nilkreuzfahrt sei langweilig, können wir in keiner Weise teilen, denn wir haben das Gegenteil erlebt.

Aus der Perspektive des fahrenden Schiffes ergeben sich auf das Land am Nil so beeindruckende Ansichten, dass es keine bessere Möglichkeit zu geben scheint, dieses Land der Pharaonen und das Leben seiner Menschen kennenlernen zu können.

Im Umgang mit den Ägyptern empfiehlt es sich, für jede Gefälligkeit oder Dienstleistung ein kleines Entgeld als Trinkgeld (bagschisch...) bereit zu halten. Besonders gerne werden Kugelschreiber angenommen.

Auch sind die sogenannten Taschenrutscher (Kümmerlinge, Weinbrand, Doppelkorn...) als Trinkgeld sehr beliebt. Dies verhalf uns bei unserem Oberkellner im Restaurant dazu, das unsere Getränke immer gut gekühlt waren (nur auf unserem Tisch befand sich jeden Abend ein Kühler mit Eis für den Rosewein) und so mancher Drink nicht auf der Rechnung erschien.

Uns wurde jeder Wunsch von den Lippen abgelesen und erfüllt.

So hatten wir sogar Einfluß auf die Zusammenstellung des Mittagsbuffets.

Ein Hinweis an unseren  „Chef de la cuisine“  genügte, und schon fanden wir die gewünschten Speisen am nächsten Tag am Buffet vor.

Weiterführende und ähnliche Informationen unter:

 

http://www.hieroglyphen.de

 

http://www.heissinger-aegypten.de

 

http://www.aegypten.citysam.de/luxor.htm

 

http://www.eyelid.co.uk/index.htm

 

http://www.memphis.edu/egypt/

FAZIT der REISE

Äußerst empfehlenswert!

 

* Der Autor freut sich über jeden Eintrag im Gästebuch.
Auch Kritik kann nur dazu beitragen, etwas zu verbessern.