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Ägypten,
amtlich Arabische Republik Ägypten (zwischen 1958 und 1971 Vereinigte Arabische
Republik), Republik im Nordosten Afrikas (einschließlich der Halbinsel
Sinai im Nahen
Osten). Ägypten
wird im Norden begrenzt durch das Mittelmeer, im Osten grenzt es an Israel und das Rote
Meer, im Süden
an den Sudan
und im Westen an Libyen.
Die größten Abmessungen des Staates betragen in Nordsüdrichtung etwa 1 085 Kilometer
und im Süden des Staates in Ostwestrichtung etwa 1 255 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt etwa
997 738 Quadratkilometer.
Die Hauptstadt ist Kairo.
Das ägyptische
Niltal
gilt als die Wiege einer der am höchsten entwickelten Kulturen des Altertums,
deren Geschichte sich über historische Quellen bis etwa 3200 v. Chr.
zurückverfolgen läßt. Die folgenden Abschnitte beziehen sich ausschließlich
auf das moderne Ägypten. Der historische Teil deckt dagegen die Geschichte Ägyptens
von seinen Anfängen ab. Dazu gehören die dynastische Zeit (3200-343 v. Chr.),
die griechische Zeit (332-30 v. Chr., die Zeit der römischen und byzantinischen Herrschaft (30 v. Chr.
bis 638 n. Chr.),
das Kalifat und die Mameluckenherrschaft (642-1517), die Türkenherrschaft
(1082-1882), der britische Kolonialismus (1882-1952) sowie das moderne, unabhängige
Ägypten ab 1952.
Land
Weniger als
zehn Prozent der Staatsfläche Ägyptens sind besiedelt oder werden
landwirtschaftlich genutzt. Bei diesen Gebieten handelt es sich um das Niltal,
das Nildelta sowie verschiedene Oasen. Mehr als 90 Prozent
des Landes bestehen aus Wüstengebieten; dazu gehören die Libysche Wüste
im Westen, ein Teil der Sahara
sowie die Arabische
Wüste (auch
als Östliche Wüste bezeichnet), die im Osten durch das Rote Meer und den Golf
von Suez
begrenzt wird. Bei der Libyschen Wüste (auch als Westliche Wüste bezeichnet)
handelt es sich um eine ausgedehnte Sandwüste, die als „Großes Sandmeer“
bezeichnet wird. Hier befinden sich mehrere Senken, die unterhalb des
Meeresspiegels liegen. Dazu gehört die Kattarasenke
mit einer Fläche von etwa 18 100 Quadratkilometern, die 133 Meter unter Meereshöhe liegt und damit
der tiefste Punkt des afrikanischen Kontinents ist. Hier liegen auch die Oasen
Siwa, El Kharga, El Bahariya, Farafra und Dakhlah. Der größte Teil der
Arabischen Wüste gehört zu einem Plateau, das allmählich vom Nil aus nach
Osten hin ansteigt und schließlich eine Höhe von etwa 610 Metern
erreicht. Die zerklüfteten Gipfel am Roten Meer erreichen sogar eine Höhe von
etwa 2 135 Meter
über dem Meeresspiegel. Im äußersten Süden, an der Grenze zum Sudan,
erstreckt sich die Nubische
Wüste, eine
ausgedehnte Sandwüste. Auch im Norden der Sinai-Halbinsel findet man eine Sandwüste,
im Süden erhebt sich ein Gebirge 2 135 Meter über dem Meeresspiegel. Auf der Sinai-Halbinsel
befindet sich mit Djebel Katerina (2 642 Meter) die höchste Erhebung in Ägypten,
auch der Berg
Sinai liegt
auf dieser Halbinsel, wo laut Altem Testament Moses die Zehn Gebote in Empfang nahm.
Flüsse
und Seen
Der Nil
durchfließt Ägypten vom Sudan kommend auf einer Länge von etwa 1 545 Kilometer
in nördliche Richtung bis zu seiner Mündung ins Mittelmeer. Von der Südgrenze
bis nach Kairo fließt der Nil durch ein enges und steil abfallendes Tal. An der
Grenze zum Sudan liegt der Nassersee, der sich durch den Bau des Assuan-Hochdammes gebildet hat. Der See ist etwa 480 Kilometer
lang und maximal 16 Kilometer breit. Etwa zwei Drittel des Sees liegen auf ägyptischem
Staatsgebiet. Südlich der Stadt Idfu ist das Niltal kaum mehr als drei
Kilometer breit, zwischen Idfu und Kairo etwa 23 Kilometer.
Der Großteil der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche befindet sich am Westufer
des Flusses. Nordwestlich von Kairo geht das Tal in ein Delta über – eine fächerförmige
Ebene –, das am Mittelmeer etwa 250 Kilometer breit ist. Durch den vom
Rosette-Nil (arabisch Raschid), den Damiette-Nil (arabisch Dumjat)
und anderen Flußarmen abgelagerten Schlamm ist diese Region die fruchtbarste
des Landes. Durch den Assuan-Hochdamm wurde die Abflußmenge des Nils jedoch so
weit herabgesetzt, daß im küstennahen Deltagebiet die Gefahr der Versalzung
des Bodens durch Meerwasser besteht. In der Nähe der Küste befinden sich im
Deltagebiet vier flache Brackwasserseen. Ein weiterer größerer See, Birkat
Qarun, liegt in der Wüste im Landesinneren nördlich der Stadt El Faiyum.
Geographisch läßt sich das Niltal in zwei Regionen einteilen: Oberägypten und
Unterägypten. Mit Oberägypten wird das Deltagebiet bezeichnet, mit Unterägypten
das Niltal südlich von Kairo.
Die Länge
der ägyptischen Meeresküsten beträgt zwar etwa 2 900 Kilometer,
– zwei Drittel davon am Roten Meer –, die zur Anlage von Häfen geeigneten
Buchten beschränken sich aber auf das Deltagebiet. Die Landenge von Suez,
die die Sinai-Halbinsel mit dem afrikanischen Festland verbindet, wird vom Suezkanal
durchschnitten, der das Mittelmeer mit dem Golf von Suez verbindet.
Klima
Das Klima in
Ägypten wird von einer heißen Jahreszeit zwischen Mai und September und einer
kühlen Jahreszeit von November bis März bestimmt. Vorherrschende Nordwinde
sorgen dafür, daß es in beiden Jahreszeiten kaum zu Extremtemperaturen kommt.
In der Küstenregion liegen die Temperaturen zwischen einem durchschnittlichen Höchstwert
von 37,2 °C und einem durchschnittlichen Tiefstwert von 13,9 °C.
In den Wüstengebieten kann es zu extremen Temperaturunterschieden zwischen Tag
und Nacht kommen: von einem durchschnittlichen Jahreshöchstwert von 45,6 °C
während des Tages zu einem durchschnittlichen Jahrestiefstwert von 5,6 °C
nach Einbruch der Dunkelheit. Während des Winters fallen die Temperaturen in
der Wüste oft auf Temperaturen um 0 °C. Die niederschlagsreichsten Gebiete befinden sich an der
Mittelmeerküste, wo die jährliche Niederschlagsmenge etwa bei 200 Millimetern
liegt. Weiter nach Süden hin nimmt die Niederschlagsmenge rasch ab, in Kairo
beträgt sie nur mehr etwa 28 Millimeter pro Jahr, und in vielen Wüstengebieten kommt es
nur alle paar Jahre zu Niederschlägen.
Flora
und Fauna
Die
Vegetation beschränkt sich in Ägypten vorwiegend auf das Nildelta, das Niltal
und die Oasen. Die verbreitetste Baumart ist die Dattelpalme. Zu den wenigen
einheimischen Baumarten gehören ferner Maulbeerbaum, Tamariske, Akazie und
Johannisbrotbaum. Daneben wurden jedoch Baumarten eingeführt, die ursprünglich
nicht in Ägypten beheimatet waren. Dazu gehören Zypresse, Ulme, Eukalyptus,
Mimose, Myrte sowie verschiedene Obstbäume. Auf den Schwemmböden insbesondere
des Deltagebiets findet sich eine vielfältige Flora, dazu gehören Wein und
vielerlei Gemüse sowie Blumen (z. B. Lotos, Jasmin, Rose). In den
Trockengebieten finden sich in der Regel Halfagras und verschiedene
Dornstraucharten. Die einst am Nilufer vorherrschende Papyrusstaude
findet sich heute nur mehr im äußersten Süden des Landes.
Wegen des
trockenen Klimas gibt es in Ägypten nur wenige einheimische Wildtierarten. Während
man in den Wüstengebieten vor allem Gazellen findet, sind Wüstenfuchs, Hyäne,
Schakal, wilder Esel, Wildschwein, Wüstenspringmaus und Mungo vor allem im
Deltagebiet sowie in den Bergen entlang des Roten Meeres zu Hause. Die während
des Altertums noch häufigen Krokodile und Nilpferde gibt es heute nur noch am
Oberen Nil. Insbesondere im Nildelta und im Niltal gibt es eine große
Artenvielfalt an Vögeln. In Ägypten sind etwa 300 Vogelarten
zu Hause. Dazu gehören Nektarvogel, Goldamsel, Silberreiher, Wiedehopf,
Regenpfeifer, Pelikan, Flamingo, Reiher, Storch, Wachtel und Schnepfe. Zu den
heimischen Greifvögeln gehören Adler, Falke, Geier, Eule, Milan und Bussard.
Im Nil und den Seen des Deltagebiets leben etwa 100 verschiedene Fischarten.
Bevölkerung
Die meisten
Ägypter stammen von der einheimischen prämuslimischen Bevölkerung (den alten
Ägyptern) und den Arabern ab, die das Gebiet im 7. Jahrhundert n. Chr.
eroberten. Daneben finden sich insbesondere in Unterägypten Elemente anderer
Eroberervölker wie der Griechen, Römer und Türken. Aufgrund dieser Bevölkerungsmischung
weisen die Bewohner des Niltales andere Merkmale auf als die anderen Mittelmeervölker
der Region. Das Volk der Nubier bildet eine bedeutende Minderheit in Ägypten.
Sie lebten Jahrtausende in Dörfern im mittleren Niltal, im Südosten des
heutigen Ägypten und im Norden des heutigen Sudan. Durch die Bildung des
Nassersees wurden jedoch viele ihrer Siedlungen überschwemmt. Etwa 49 Prozent
der ägyptischen Bevölkerung lebt in Städten. Einige nomadische und
halbnomadische Hirtenvölker, insbesondere die Beduinen, leben weiterhin in den Wüstengebieten.
Die Bevölkerungszahl
betrug 1995 etwa 58 873 000 Einwohner. Fast 99 Prozent
der Bevölkerung konzentrieren sich auf das Gebiet des Niltales, das aber nur
weniger als vier Prozent des gesamten Staatsgebiets umfaßt. Die
durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 58 Einwohnern pro Quadratkilometer (im Kulturland aber bei 1 683).
Die Bevölkerung Ägyptens wächst rasch an, zu Beginn der neunziger Jahre lag
die geschätzte Wachstumsrate bei dem relativ hohen Wert von 2,3 Prozent.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt bei Männern 59 Jahre,
bei Frauen 60 Jahre.
Wichtige
Städte
Die
Hauptstadt des Landes ist Kairo mit einer Bevölkerung von etwa 6 452 000 Einwohnern
(1992). Zu den weiteren bedeutenden Städten gehören (Bevölkerungszahlen von
1992): Alexandria
(2 917 300),
die wichtigste Hafenstadt, Gise,
ein Industriezentrum in der Nähe von Kairo (1 670 800), Port Said an der Mittelmeereinfahrt in den Suezkanal (399 000)
und Suez,
die Stadt am Südende des Kanals (392 000).
Sprache
Die
Amtssprache ist Arabisch. In einigen Oasendörfern im Westen werden auch
Berbersprachen gesprochen. Angehörige der gebildeten Schicht sprechen oft
Englisch oder Französisch als Zweitsprache.
Religion
Der Islam
ist Staatsreligion. Etwa 90 Prozent der Ägypter sind sunnitische Muslime. Nach den offiziellen ägyptischen Schätzungen
stellen die christlichen Kopten mit weniger als drei Millionen Gläubigen die größte
religiöse Minderheit; die koptische Kirche selbst gibt die Zahl ihrer
Mitglieder mit sieben Millionen an. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung gehört
der griechisch-orthodoxen Kirche, der katholischen Kirche, der armenischen
Kirche und verschiedenen protestantischen Kirchen an. Daneben gibt es eine
kleine jüdische Gemeinde.
Geschichte
Die Ursprünge
der altägyptischen Kultur lassen sich nicht mit Sicherheit angeben. Archäologische
Funde weisen darauf hin, daß die frühen Bewohner des Niltales von den Kulturen
Vorderasiens abstammen. Wenn man die Entwicklung der ägyptischen Kultur und
ihrer Grundlagen beschreiben möchte, ist man größtenteils auf archäologische
Funde wie Ruinen, Gräber und Monumente angewiesen. Hieroglypheninschriften
haben wertvolle Informationen geliefert.
Die Grundlage
für das Studium der dynastischen Zeit der ägyptischen Geschichte zwischen der
1. Dynastie und der ptolemäischen Zeit bildet die Aegyptiaca
von Manetho. Dabei handelt es sich um einen ptolemäischen Priester aus dem 3. Jahrhundert
vor Christus, der die Herrscher des Landes in 30 Dynastien einteilte, die in etwa den
jeweiligen Herrscherfamilien entsprechen. Einigkeit herrscht im allgemeinen über
die Einteilung der ägyptischen Geschichte bis zu den Eroberungen von Alexander
dem Großen:
das Alte, das Mittlere und das Neue Reich mit den entsprechenden Zwischenzeiten,
gefolgt von der Spätzeit und der ptolemäischen Zeit.
Vorzeit
Seit etwa 60 000 Jahren
tritt der Nil alljährlich über die Ufer und hinterläßt fruchtbares
Schwemmland. Die Gebiete in der Nähe der Überschwemmungsebene wurden eine
wichtige Wasser- und Nahrungsmittelquelle. Mit der Zeit schränkten Klimawechsel
und längere Trockenzeiten das Siedlungsgebiet immer weiter auf das Niltal ein.
Vom Chalkolithikum (die Kupferzeit, die etwa 4000 v. Chr.
begann) bis zum Beginn des Alten Reiches nutzten die Menschen offenbar weitere
Landstriche über das Niltal hinaus.
Im 7. Jahrtausend
v. Chr.
herrschten in Ägypten angenehme klimatische Bedingungen; in den Wüstengebieten
Oberägyptens und Unterägyptens wurden Siedlungen aus dieser Zeit gefunden.
Auch in der Nubischen Wüste im heutigen Sudan wurden ähnliche Siedlungsreste
gefunden. Anhand der in Gräbern gefundenen Keramik aus dem 4. Jahrtausend
v. Chr.
(der prädynastischen Zeit) läßt sich eine relativ stimmige zeitliche Abfolge
rekonstruieren. Die prädynastische Zeit wird eingeleitet durch die Einigung des
Landes unter einem König. Sie wird im allgemeinen in drei Abschnitte
unterteilt, die sich jeweils auf den Fundort bedeutenden archäologischen
Materials beziehen: Badari, Amrati (Negade I) und Gerze (Negade II
und III). In den nördlichen Ausgrabungsstätten (aus der Zeit um etwa 5500 v. Chr.)
wurde datierbares archäologisches Material zutage gefördert, das auf eine
gewisse kulturelle Kontinuität schließen läßt.
Frühe
dynastische Zeit (Vorzeit)
Archäologische
Funde deuten darauf hin, daß gegen Ende der gerzeanischen Zeit (etwa 3200 v. Chr.)
eine beherrschende politische Macht aufkam, die das erste vereinigte Reich des
alten Ägypten errichtete. Die frühesten bekannten Inschriften in
Hieroglyphenform stammen aus dieser Zeit, auf den Monumenten aus dieser Zeit
finden sich die Namen der ersten Herrscher. Diese Zeit begann mit der Dynastie 0,
repräsentiert durch 13 Herrscher,
sie endete mit König Narmer (etwa 3100 v. Chr.). Darauf folgten die 1. und die 2. Dynastie
(etwa 3100-2755 v. Chr.)
mit mindestens 17 Königen. Während der 1. und 2. Dynastie wurden auch die ersten gewaltigen
Begräbnisanlagen (Vorläufer der Pyramiden) in Sakkara und Abydos
angelegt.
Altes
Reich
Das Alte
Reich (etwa 2755-2255 v. Chr.) umfaßte fünf Jahrhunderte, von der 3. bis zur 6. Dynastie.
Die Hauptstadt war Memphis
im Norden. Die Herrscher standen an der Spitze eines streng organisierten
Beamtenstaates. Eine wichtige Rolle spielte die Religion, wie sie durch die ägyptische
Mythologie
überliefert ist. Die Staatsform war eine Theokratie, in der die Pharaonen, wie die Herrscher genannt wurden, sowohl
absolute weltliche Herrscher waren als auch als Götter verehrt wurden.
Goldenes
Zeitalter
Die 3. Dynastie
wurde repräsentiert durch das Haus Memphis, dessen zweiter Herrscher Djoser
(Regierungszeit etwa 2737-2717 v. Chr.) den Bestand der nationalen Einheit
in den Vordergrund rückte. Sein Architekt Imhotep verwendete Steinblöcke statt
der traditionellen Lehmziegel und gestaltete damit den ersten monumentalen
Steinbau. Dessen zentrales Element, die Stufenpramide, war Djosers Grab. Zur
Regelung der Staatsangelegenheiten und der Bauprojekte entwickelte der König
eine effektive Bürokratie. Eine kulturelle Blütezeit begann.
Die 4. Dynastie
begann mit König Snofru,
zu dessen Bauprojekten die ersten Pyramiden
in Dahschur (südlich von Sakkara) gehörten. Snofru war der erste Kriegerkönig,
über den umfangreiche Dokumente erhalten sind, er führte Feldzüge in Nubien und Libyen sowie auf der Halbinsel Sinai. Durch die Förderung
von Handel und Bergbau vergrößerte sich der Wohlstand im Reich. Der Nachfolger
Snofrus war sein Sohn Khufu (oder Cheops), der die Große Pyramide in Gise
erbauen ließ. Obwohl von seiner Regierungszeit kaum etwas bekannt ist, legt
dieses Bauwerk nicht nur Zeugnis von seiner Macht ab, sondern beweist auch die
Effektivität der Verwaltung. Khufus Sohn Redjedef, der etwa von 2613 bis 2603
v. Chr.
regierte, führte das Sonnensymbol (Ra oder Re) in den königlichen Titel und die Religion ein. Khafre
(oder Chephren), ein weiterer Sohn Khufus, folgte seinem Bruder auf dem Thron
und ließ in Gise eine Nekropole erbauen. Zu den weiteren Herrschern der
Dynastie gehörte Menkaure (oder Mykerinos), dessen Regierungszeit auf etwa
2578-2553 v. Chr.
datiert wird. Er ist insbesondere durch die kleinste der drei großen Pyramiden
in Gise bekannt.
Unter der 4. Dynastie
gelangte die ägyptische Kultur zu ihrer Blütezeit, die sich auch noch auf die
5. und 6. Dynastie
erstreckte. Die hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Baukunst wurden
durch Fortschritte auf fast allen anderen Gebieten ergänzt: in der Architektur,
der Bildhauerei, der Malerei, der Navigation, des Kunsthandwerkes und der
Wissenschaft sowie der Astronomie. Astronomen der Memphis-Dynastie entwickelten
den ersten Sonnenkalender, der das Jahr in 365 Tage einteilte. Die Ärzte des Alten
Reiches verfügten auch über beträchtliche medizinische Kenntnisse und
chirurgische Fähigkeiten.
Beginn
des Niedergangs
Auch wenn in
der 5. Dynastie der Wohlstand durch extensiven Außenhandel und militärische
Vorstöße nach Asien gewahrt bleiben konnte, wurde die Abnahme der königlichen
Macht durch übermäßige Bürokratisierung und Machtzuwachs der nichtköniglichen
Verwalter offenkundig. In den Grabkammern des letzten Königs dieser Dynastie in
Sakkra, Unas (2428-2407 v. Chr.),
fand man Zauberformeln, die in die Wände eingemeißelt wurden. Derartige Texte
fand man auch in den Königsgräbern der 6. Dynastie. Mehrere Inschriften von Beamten
der 6. Dynastie weisen auf den abnehmenden Einfluß der Monarchie hin, es
gibt sogar Anzeichen für eine Konspiration gegen König Pepi I.
(Regierungszeit etwa 2395-2360 v. Chr.), an der seine Gemahlin beteiligt war. Man nimmt an, daß in
den letzten Regierungsjahren von Pepi II. (Regierungszeit etwa 2350-2260 v. Chr.)
die Macht in den Händen eines Ministers lag. Die zentrale Gewalt über die
Wirtschaft wurde durch die Gewährung von Steuerbefreiungen untergraben. Die
Nomes (Bezirke) wurden rasch mächtiger, als die Nomarchs (Statthalter) nicht
mehr länger von Zeit zu Zeit in verschiedene Nomes versetzt wurden.
Erste
Zwischenzeit
Die 7. Dynastie
markiert den Beginn der Ersten Zwischenzeit. Da es in dieser Zeit zu sozialen
Unruhen kam, weiß man über die 7. und 8. Dynastie sehr wenig. Sicher ist nur, daß beide Dynastien,
die in Memphis ihren Regierungssitz hatten, nur etwa 25 Jahre
Bestand hatten. Zu dieser Zeit hatten die mächtigen Nomarchen ihre Bezirke fest
unter Kontrolle, und Splittergruppen aus dem Norden und Süden rangen um die
Macht. Wähend der Herakleopolitenzeit (9. und 10. Dynastie) weiteten die Nomarchen nahe Herakleopolis ihre
Macht nach Norden hin bis nach Memphis (sogar bis in das Nildelta) und im Süden
nach Asyut
(Lycopolis) aus. Die rivalisierenden Nomarchen aus Theben errichteten die 11. Dynastie, indem sie das Gebiet von Abydos
bis Elephantine in der Nähe von Syene (dem heutigen Assuan)
kontrollierten. Der erste Teil dieser Dynastie – die erste des Mittleren
Reiches – überschneidet sich mit dem letzten Teil der 10. Dynastie.
Mittleres
Reich
Ohne
Zentralregierung war die Verwaltung nicht mehr effektiv, und die einzelnen
Regionen verfolgten ihre eigenen Ziele. Die ägyptische Kunst wurde regionaler,
und es wurden keine größeren Nekropolen mehr angelegt. Auch die Religion wurde
demokratisiert, da die Bürger Privilegien beanspruchten, die bislang allein dem
Monarchen vorbehalten waren. So konnten sie beispielsweise Zauberformeln, die
von den königlichen Pyramidentexten abgeleitet waren, auf ihren eigenen Särgen
und Gräbern anbringen.
Wiedervereinigung
Zwar schließt
das Mittlere Reich (2134-1784 v. Chr.) die gesamte 11. Dynastie
mit ein, genau genommen beginnt es aber erst mit der Wiedervereinigung des
Landes unter Mentuhotep II. (Regierungszeit 2061-2010 v. Chr.).
Die ersten Herrscher dieser Dynastie versuchten, ihre Kontrolle von Theben aus
sowohl nach Norden als auch nach Süden auszudehnen, aber es sollte schließlich
Mentuhotep überlassen bleiben, den Wiedervereinigungsprozeß etwa um 2047 v. Chr.
abzuschließen. Mentuhotep regierte mehr als 50 Jahre lang und konnte trotz gelegentlicher Aufstände das
ganze Reich unter Kontrolle halten. Er ersetzte einige Nomarchen und beschnitt
die noch immer beträchtliche Macht der Nomes. Die Hauptstadt war Theben, und
sein Grabtempel in Deir el Bahri enthielt sowohl traditionelle als auch
regionale Elemente.
Die
Regierungszeit des ersten Königs der 12. Dynastie, Amenemhet I.,
verlief friedlich. Er errichtete seine Hauptstadt in der Nähe von Memphis und
stellte im Gegensatz zu Mentuhotep seine Verbindung zu Theben zugunsten der
nationalen Einheit in den Hintergrund. Dennoch behielt der wichtige thebanische
Gott Amun
die Vorherrschaft gegenüber den anderen Gottheiten. Amenemhet forderte Loyalität
von den Nomes, baute die Verwaltung wieder auf und förderte die Ausbildung von
Schriftgelehrten und Verwaltungsbeamten. Während der letzten zehn Jahre seiner
Regierungszeit herrschte Amenemhet zusammen mit seinem Sohn. In der zeitgenössischen
Erzählung „Die Geschichte von Sinuhe“ wird darauf angespielt, daß der König
ermordet wurde.
Amenemhets
Nachfolger führten seine Programme fort. Sein Sohn Sesostris I.(Regierungszeit
1962-1928 v. Chr.) legte in ganz Nubien Festungen an und förderte den Handel mit
anderen Ländern. Er schickte Gouverneure nach Palästina und Syrien und führte im Westen Krieg
gegen die Libyer. Sesostris II. (Regierungszeit 1895-1878 v. Chr.)
beanspruchte Land im Gebiet von El Faiyum. Sein Nachfolger Sesostris III.
(Regierungszeit 1878-1843 v. Chr.) ließ einen Kanal am ersten Nilkatarakt graben, stellte ein
stehendes Heer auf (das er gegen die Nubier einsetzte) und baute neue Festungen
an der Südgrenze. Er teilte die Verwaltung in drei mächtige geographische
Einheiten ein, die jeweils von einem dem Wesir unterstehenden Beamtenstab
kontrolliert wurden, und weigerte sich, die Provinzadeligen anzuerkennen. Amenemhet III.
führte die Politik seiner Vorgänger fort und weitete die Landreform aus.
Unter den
thebanischen Königen erfolgte eine kulturelle Renaissance. Architektur, Kunst
und Schmuck dieser Zeit weisen ein außergewöhnlich hohes Maß an
Kunstfertigkeit auf; zudem gilt diese Periode als das goldene Zeitalter der ägyptischen
Literatur.
Zweite
Zwischenzeit
Die Herrscher
der 13. Dynastie – etwa 50 im Lauf von 120 Jahren
– waren zwar schwächer als ihre Vorgänger, konnten aber dennoch die
Kontrolle über Nubien und die Verwaltung der Zentralregierung aufrechterhalten.
Am Ende ihrer Herrschaft wurde ihre Macht aber nicht nur durch die
rivalisierende 14. Dynastie
herausgefordert, die die Kontrolle über das Deltagebiet übernahm, sondern auch
von den aus dem westlichen Asien kommenden Hyksos. Zu Beginn der 13. Dynastie
gab es eine große Hyksos-Bevölkerung in Nordägypten. Als die Zentralregierung
immer schwächer wurde, ermöglichte ihre Anwesenheit die Zuwanderung von Völkern
der Küste Phönikiens
und Palästinas und die Errichtung einer Hyksos-Dynastie. Mit dieser wird der
Beginn der Zweiten Zwischenzeit markiert, eine Phase der Unruhe und Uneinigkeit,
die etwa 215 Jahre
anhielt. Die Hyksos der 15. Dynastie regierten von ihrer im östlichen Delta gelegenen
Hauptstadt Avaris aus und behielten dabei die Kontrolle über die mittleren und
nördlichen Teile des Landes. Zur selben Zeit existierte im Deltagebiet und in
Mittelägypten bereits die 16. Dynastie, die aber vermutlich von den Hyksos abhängig war.
Unabhängig davon gab es eine dritte Macht, die zur selben Zeit existierte, nämlich
die thebanische 17. Dynastie, die in dem Gebiet zwischen Elephantine und Abydos
herrschte. Der thebanische Herrscher Kamose (Regierungszeit etwa 1576-1570 v. Chr.)
bekämpfte die Hyksos erfolgreich, seinem Bruder Ahmose I. gelang es schließlich, sie zu unterwerfen und
Ägypten wiederzuvereinigen.
Neues
Reich
Die
Vereinigung des Landes und die Gründung der 18. Dynastie
unter Ahmose I.
markiert den Beginn des Neuen Reiches (1570-1070 v. Chr.). Ahmose stellte die Grenzen, Staatsziele und die
Verwaltung des Mittleren Reiches wieder her und nahm das Landnahmeprogramm
wieder auf. Mit Unterstützung der Streitkräfte, die entsprechend entlohnt
wurden, sorgte er für ein Machtgleichgewicht zwischen den Nomarchen und der
Zentralgewalt. Der Einfluß der Frauen im Neuen Reich zeigt sich an den hohen
Titeln und Machtpositionen, die die Mütter und die Frauen der Könige
innehatten.
Die Könige
der 18. Dynastie
Als Amenophis I. (Regierungszeit 1551-1524 v. Chr.) die volle Regierungsgewalt erhielt
– er war zuvor fünf Jahre lang Mitregent gewesen –, begann er die Grenzen
Ägyptens nach Nubien und Palästina vorzuschieben. Amenophis, der gewaltige
Bauwerke in El-Karnak
in Auftrag gab, trennte sein Grab im Gegensatz zu seinen Vorgängern von seinem
Begräbnistempel. Mit ihm setzte der Brauch ein, die letzte Ruhestätte der
Pharaonen zu verbergen. Unter Thutmosis I.
wurden die Fortschritte des neuen imperialen Zeitalters fortgesetzt und die
Vorrangstellung des Gottes Amun betont. Er hatte das erste Grab im Tal der Könige. Thutmosis II., ein von einer Nebenfrau geborener Sohn, war
sein Nachfolger. Er hatte die Prinzessin Hatschepsut geheiratet, um seine Ansprüche auf den Thron zu
unterstreichen, und führte das Werk seiner Vorfahren fort. Als er 1504 v. Chr.
starb, war sein Erbe Thutmosis III.
noch im Kindesalter, und so führte Hatschepsut für ihn die Reichsgeschäfte.
Binnen Jahresfrist übernahm sie die Pharaonenwürde, später regierten Mutter
und Sohn gemeinsam. Als Thutmosis III. nach Hatschepsuts Tod 1483 v. Chr.
die Alleinherrschaft übernahm, verfolgte er zunächst das Ziel, Syrien und Palästina
zurückzuerobern, die während der gemeinsamen Herrschaft abgefallen waren, und
sorgte für eine Vergrößerung seines Herrschaftsgebiets. Seine Annalen im
Tempel bei Karnak weisen auf viele seiner Kriegszüge hin. Fast 20 Jahre
nach dem Tod von Hatschepsut ordnete er die Entfernung ihres Namens und ihres
Bildes aus sämtlichen Aufzeichnungen an. Amenophis II. (Regierungszeit 1453-1419 v. Chr.)
und Thutmosis IV.
versuchten die in Asien eroberten Gebiete gegen die immer stärker werdenden
Mitanni und Hethiter
zu halten.
Amenophis III.
(Regierungszeit 1386-1349 v. Chr.) sorgte für eine fast vier Jahrzehnte dauernde
Friedensperiode, während der Kunst und Architektur eine Blüte erlebten. Durch
Diplomatie erhielt er ein Gleichgewicht der Kräfte mit den ägyptischen
Nachbarstaaten und sorgte für den Bau des großen Amuntempels in Luxor. Sein
Sohn und Nachfolger Echnaton (Amenophis IV.) war ein religiöser Reformer, der sich der Macht der
Amunpriester widersetzte. Echnaton verließ die Hauptstadt Theben und gründete
mit Akhenaton eine neue Hauptstadt (das heutige siehe Amarna)
zu Ehren von Aton, des Sonnengottes, der im Zentrum seiner monotheistischen
Religion stand. Zum Ende seiner Herrschaft wurde die religiöse Erneuerung nach
und nach rückgängig gemacht, und sein Schwiegersohn Tutanchamun verlegte die Hauptstadt wieder nach Theben.
Tutanchamun ist heute vor allem wegen seines reich ausgestatteten Grabmals
bekannt, das von den britischen Archäologen Howard Carter und George Herbert, dem 5. Earl
von Carnarvon 1922 fast unversehrt aufgefunden wurde. Die 18. Dynastie endete mit Haremheb
(Regierungszeit 1321-1293 v. Chr.).
Die
Ramessidenzeit
Der Begründer
der 19. Dynastie, Ramses I. (Regierungszeit 1293-1291 v. Chr.)
hatte seinem Vorgänger als Befehlshaber der Armee gedient. Nach einer
Regierungszeit von nur zwei Jahren folgte ihm sein Sohn Sethos I. (Regierungszeit 1291-1279 v. Chr.)
nach. Dieser unternahm Kriegszüge gegen Syrien und Palästina sowie gegen die
Libyer und Hethiter. Er baute ein Heiligtum in Abydos. Wie sein Vater
favorisierte er die Hauptstadt Pi-Ramesse (das heutige Qantir) im Deltagebiet.
Sein Nachfolger war einer seiner Söhne, Ramses II., der fast 67 Jahre lang regierte. Er war für einen Großteil der Bauten
in Luxor
und Karnak verantwortlich und gab auch das Ramesseum (seinen Begräbnistempel in
Theben), die Felsentempel von Abu Simbel sowie heilige Stätten in Abydos und Memphis in Auftrag. Nach Kämpfen
mit den Hethitern schloß Ramses einen Friedensvertrag und heiratete eine
hethitische Prinzessin. Sein Sohn Mernephtah (Regierungszeit 1212-1202 v. Chr.)
besiegte die Invasoren aus der Ägäis, die im 13. Jahrhundert in Vorderasien einfielen. Aus
Quellen geht hervor, daß dabei das Gebiet des heutigen Israel
verwüstet wurde. Die späteren Herrscher mußten sich immer wieder mit Aufständen
unterworfener Völker auseinandersetzen.
Der zweite
Herrscher der 20. Dynastie war Ramses III. Seine militärischen Siege sind auf den Wänden seines
Totentempels in Medinet Habu in der Nähe von Theben dargestellt. Nach seinem
Tod zerfiel das Reich, hauptsächlich aufgrund der zunehmenden Macht der
Amunpriesterschaft und des Militärs. Ein hoher Priester und Militärbefehlshaber
ließ sich sogar mit den königlichen Insignien darstellen.
Dritte
Zwischenzeit
Die Dritte
Zwischenzeit beginnt mit der 21. Dynastie und endet mit der 24. Dynastie.
Die Könige rangen von der Hauptstadt Tanis im Norden des Landes aus mit einer Reihe von Hohepriestern im südlichen
Theben, mit denen sie verwandt waren, um die Macht. Die Herrscher der 21. Dynastie
dürften zum Teil libysche Vorfahren gehabt haben, die 22. Dynastie
wurde jedenfalls von libyschen Fürsten begründet. Als die Herrschaft der
Libyer Schwächen zeigte, wurde sie von mehreren Mächten herausgefordert. Die nächsten
beiden Dynastien, die 23. und die 24. Dynastie, herrschten teilweise zeitgleich
mit der 22. Dynastie, und die 25. Dynastie (Kuschiten) kontrollierte gegen
Ende der 22. und 24. Dynastie große Teile Ägyptens.
Spätzeit
Die
sogenannte Spätzeit beginnt mit der Herrschaft der 25. Dynastie
und endet mit der 31. Dynastie. Die Kuschiten regierten von etwa 767 v. Chr.
an, bis sie 671 v. Chr.
von den Assyrern vertrieben wurden. Zu Beginn der 26. Dynastie wurde die Fremdherrschaft durch Psammetich I.
wieder beseitigt. Die Kultur erlebte noch einmal eine Blütezeit, die an frühere
Epochen erinnerte. Nach der Niederlage des letzten ägyptischen Königs gegen Kambyses II.
525 v. Chr.
wurde Ägypten unter der 27. Dynastie persische Provinz. Zwar gelang es den Ägyptern während
der 29. und der 30. Dynastie ihre Unabhängigkeit wiederherzustellen, aber die Könige
der 30. Dynastie waren endgültig die letzten ägyptischen Pharaonen. Bei
der 31. Dynastie, die in dem Geschichtswerk Manethos nicht aufgeführt ist,
handelt es sich bereits um die zweite persische Herrschaft.
Griechische
und römische Zeit
Die Besetzung
Ägyptens durch die Truppen Alexanders des Großen 332 v. Chr.
beendete die Perserherrschaft. Alexander ernannte Cleomenes von Naucratis, einen
Ägypter griechischer Abstammung, sowie seinen makedonischen General, den späteren
Ptolemaios I.,
zu Statthaltern des Landes. Obwohl auch zwei ägyptische Gouverneure eingesetzt
wurden, riß Ptolemaios die Herrschaft an sich und regierte das Land nach
wenigen Jahren mit absoluter Macht.
Das
Haus der Ptolemäer
Nach dem Tod
Alexanders 323 v. Chr. konnte sich Ptolemaios in Ägypten gegen die rivalisierenden
Generäle durchsetzen, die das Reich Alexanders unter sich aufteilen wollten.
305 v. Chr. nahm er den Königstitel an und begründete das Haus
der Ptolemäer,
dem er seinen Namen gab. Das ptolemäische Ägypten gehörte zu den Großmächten
der hellenistischen Welt und konnte zuweilen seine Macht bis nach Syrien,
Kleinasien, Zypern,
Libyien und Phönikien ausdehnen.
Da den
einheimischen ägyptischen Herrschern während der ptolemäischen Herrschaft größtenteils
nur eine untergeordnete Rolle zufiel, kam es immer wieder zu Rebellionen, die
jedoch allesamt rasch unterdrückt werden konnten. Während der Regierungszeit
von Ptolemäus VI. wurde Ägypten nach Eroberung durch Antiochos IV.
169 v. Chr.
syrisches Protektorat. Die Römer zwangen Antiochos jedoch zur Aufgabe des
Landes, es wurde in der Folgezeit zwischen Ptolemaios VI. und seinem jüngeren Bruder Ptolemaios
VIII.
aufgeteilt. Nach dem Tod des älteren Bruders 145 v. Chr. übernahm jener die Alleinherrschaft.
Die folgenden
Ptolemäer konnten zwar Reichtum und Status Ägyptens halten, verloren aber
zunehmend Territorium an Rom. Kleopatra VII. war die letzte Ptolemäerin. In einem Versuch,
die drohende Besetzung Ägyptens durch römische Truppen zu verhindern, verbündete
sie sich zunächst mit Julius Cäsar und später mit Antonius, konnte das Ende aber nur kurzzeitig
aufhalten. Nachdem ihre Streitkräfte den römischen Legionen unter Oktavian
(dem späteren Kaiser Augustus) unterlegen waren, beging Kleopatra 30 v. Chr.
Selbstmord.
Römische
und byzantinische Zeit
Nach dem Tod
Kleopatras wurde Ägypten fast sieben Jahrhunderte lang vom Römischen
Reich
beherrscht (mit Ausnahme der kurzen Regierungszeit der Königin Zenobia von Palmyra im 3. Jahrhundert
n. Chr.).
Das Land wurde wirtschaftlich ausgebeutet, es diente als „Kornkammer Roms“.
Das Ägypten unter römischer Herrschaft wurde von einem Präfekten verwaltet,
dessen Kompetenzen als militärischer Oberbefehlshaber und oberster Richter
denen der früheren Pharaonen entsprachen. Die umfassenden Machtbefugnisse des
Präfekten wurden später jedoch unter dem Kaiser Justinian aufgeteilt, der im 6. Jahrhundert n. Chr.
die Streitkräfte einem eigenen Befehlshaber unterstellte, der ihm persönlich
verantwortlich war.
Während der
römischen Zeit erlebte Ägypten eine relativ friedliche Epoche, nur die Südgrenze
bei Assuan wurde gelegentlich von den Äthiopiern attackiert. Während der
Herrschaft der Ptolemäer war die Bevölkerung hellenisiert worden und umfaßte
inzwischen große griechische, jüdische und andere kleinasiatische
Minderheiten. In dieser Zeit entwickelte sich auch aus dem damaligen Ägyptisch
unter griechischem und semitischem Einfluß die koptische Sprache.
Die verschiedenen Kulturen wuchsen jedoch nicht zu einer homogenen Gesellschaft
zusammen, so daß es häufig zu internen Auseinandersetzungen kam. 212 n. Chr.
verlieh der römische Kaiser Caracalla der gesamten Bevölkerung das römische Bürgerrecht.
Die von
Alexander dem Großen gegründete Mittelmeerhafenstadt Alexandria blieb wie
unter den Ptolemäern Hauptstadt. Die Stadt gehörte zu den bedeutendsten
Handelsstädten des Römischen Reiches, hier wurde insbesondere der Handel
zwischen Indien, der Arabischen Halbinsel und dem Mittelmeerraum abgewickelt.
Daneben beherbergte die Stadt die große Alexandrinische Bibliothek und das
angeschlossene Museum. Die Stadt hatte zu der Zeit 300 000 Einwohner
(die Sklaven nicht mitgerechnet).
Ägypten
wurde zu einem wirtschaftlichen Stützpfeiler des Römischen Reiches, und zwar
nicht nur aufgrund der Getreideproduktion, sondern auch aufgrund der Glas- und
Metallproduktion. Daneben wurden über den Handel Gewürze, Parfüm, Edelsteine
und seltene Metalle aus den Häfen des Roten Meeres eingeführt. Das Land wurde
auch durch die Erhebung von Steuern ausgebeutet.
Um das Volk
zu kontrollieren und das machtvolle Priestertum nicht gegen sich aufzubringen,
schützten die römischen Kaiser die alte Religion. Sie führten die unter den
Ptolemäern begonnenen Tempelbauten weiter, schmückten sie aus und ließen ihre
Namen als Pharaonen eingravieren. In Isna, Kawn Umbu, Dandarah
und Philae haben sich solche Kartuschen erhalten. Der ägyptische Isis- und Serapis-Kult breitete sich in der gesamten griechisch-römischen
Welt aus. Ägypten war zudem ein wichtiges Zentrum des frühen Christentums und
das erste Zentrum des christlichen Mönchstums. Die koptische Kirche, die für
den Monophysitismus eintrat, spaltete sich im 5. Jahrhundert
vom übrigen Christentum ab.
Während des
7. Jahrhunderts
wurde die Macht des Byzantinischen Reiches von den aus Persien kommenden Sassaniden herausgefordert, die Ägypten
im Jahr 616 n. Chr. eroberten. Sie konnten zwar 628 wieder vertrieben
werden, doch kurz darauf, 642, fiel das Territorium an die Araber, die mit dem
Islam eine neue Religion ins Land brachten und ein neues Kapitel der ägyptischen
Geschichte einläuteten.
Ägypten
unter dem Kalifat
Da die
koptischen Christen in Ägypten unter der religiösen Intoleranz und der starken
Besteuerung durch die Byzantiner zu leiden hatten, setzten sie den arabischen
Eroberern keinen nennenswerten Widerstand entgegen. Daraufhin wurde ein Vertrag
mit dem Kalifat
unterzeichnet, in dem sich die Ägypter zur Entrichtung einer Kopfsteuer (Jizyah)
verpflichteten und die Araber im Gegenzug die religiösen Praktiken sowie das
Existenzrecht und das Eigentum der Kopten anerkannten. Neben der Kopfsteuer
hatte die männliche Bevölkerung (schätzungsweise sechs bis acht Millionen
Menschen) die Kharaj zu bezahlen, eine Steuer, die auf landwirtschaftlich
genutztes Land erhoben wurde.
Kommunalverwaltung
Die Araber führten
keine Änderungen in der Verwaltung durch. Sie übernahmen von den Byzantinern
das dezentrale System der Provinzgouverneure, die einem Hauptgouverneur in der
Hauptstadt Alexandria unterstanden. Sie verlegten jedoch die Hauptstadt an einen
zentraleren Ort, nach Fustat („das Zelt“), wenige Kilometer südlich des
heutigen Kairo.
Die nächsten
zwei Jahrhunderte wurde Ägypten von Gouverneuren regiert, die durch den Kalifen
(Führer der Muslimgemeinschaft) ernannt wurden. Bei diesem System wechselten
sich großzügige Herrschaft mit Phasen religiöser Unterdrückung ab. Die
Einwanderung arabischer Stämme und die Verdrängung der koptischen Sprache
durch das Arabische führte schließlich zu einer langsamen Arabisierung des
Koptisch sprechenden, christlichen Ägyptens in ein größtenteils islamisches,
Arabisch sprechendes Land. Das Koptische wurde zur Sprache der Liturgie.
Interne
Auseinandersetzungen
Unter den Abbasiden-Kalifen
wurden die Gouverneure immer nur für kurze Zeit ernannt. Es kam zu einer Reihe
von Aufständen, die durch Konflikte zwischen zwei muslimischen Gruppierungen
entstanden, die sich hier niedergelassen hatten: die orthodoxe Mehrheit der
Sunniten und die Minderheit der Schiiten. Mehrmals erhoben sich auch die Kopten, um gegen die übermäßige
Besteuerung zu protestieren. Solche Aufstände wurden von seiten der Regierung
meist mit Repression und Verfolgung beantwortet. Die innere Lage verschlechterte
sich gegen Ende des 8. Jahrhunderts so sehr, daß eine Gruppe
neuer Einwanderer aus Andalusien sich mit einem arabischen Stamm verbündete und Alexandria
belagerte. Die Belagerung wurde so lange aufrechterhalten, bis ein Heer aus Bagdad
eintraf und die Aufständischen nach Kreta vertrieb. Die Aufstände der Kopten
hielten an, bis es dem Kalifen Abdullah al-Mamun mit Hilfe einer türkischen
Armee gelang, die Revolten 832 niederzuschlagen. Skrupellose Gouverneure
beuteten die Bevölkerung rücksichtslos aus. Das einzige Bollwerk gegen diese
Unterdrückung war der Kadi, der höchste Richter der religiösen
Gerichtsbarkeit, der das heilige Gesetz der Scharia bei Machtmißbrauch und
Habgier der Gouverneure anwendete.
Der Handel blühte,
und Fustat wurde ein wichtiger Warenumschlagplatz.
Abfolge
autonomer Dynastien
Ab 856 ließ
das Kalifat von Bagdad die Herrschaft über Ägypten durch eine türkische Militäroligarchie
ausüben. 868 kam der 33jährige Türke Ahmad Ibn Tulun als Gouverneur ins Land.
Tulun verschaffte Ägypten den Status einer autonomen Provinz, die mit den
Abbasiden nur mehr durch die Zahlung einer geringen jährlichen Tributleistung
verbunden war. Er gründete nördlich von Fustat die Stadt El Katai („die Bezirke“). Unter seiner Führung kam Ägypten zu
neuem Wohlstand und konnte seine Grenzen bis nach Syrien ausdehnen. Die
Tuluniden-Dynastie herrschte 37 Jahre lang über ein Reich, das Ägypten, Palästina und
Syrien umfaßte.
Dynastie
der Fatimiden
Nach dem
Niedergang der Tuluniden fiel das Land in Anarchie und wurde 969 von den Fatimiden
erobert, einer Schiiten-Dynastie, die sich 909 von der Autorität der Abbasiden
gelöst und in Tunesien ein eigenes Kalifat gegründet hatte. Mitte des 10. Jahrhunderts
kontrollierten sie den größten Teil Nordafrikas. Sie gründeten nördlich von
Fustat eine neue Stadt, Kairo, und machten sie zur Hauptstadt ihres Reiches.
Fustat, eine
Großstadt mit einem hervorragenden Abwassersystem, blieb jedoch auch unter den
Fatimiden das Handelszentrum des Landes. Ägypten erlebte eine Periode der Ruhe
und des Wohlstands.
Unter den
schiitischen Fatimiden lebten Schiiten und Sunniten friedlich zusammen. Zu
dieser Zeit wurde auch die älteste Universität der Welt, El Azhar, gegründet,
Kairo entwickelte sich immer mehr zu einem geistigen Zentrum.
Dynastie
der Aijubiden
Die Zeit
relativer Ruhe endete unter der Regierung der späteren Fatimidenherrscher. Es
kam zu Revolten in den Regimentern, die sich aus Berbern und Sudanesen
zusammensetzten. 1065 sorgte ein Niedrigwasser des Nils für eine große
Hungerkatastrophe. Durch den 1. Kreuzzug, der zur christlichen Herrschaft über Syrien und Palästina
geführt hatte, war eine neue Bedrohung entstanden. Die Fatimidenkalifen wandten
sich an Nur ad-Din von Aleppo, der ihnen 1168 eine Armee zur Unterstützung
gegen die christlichen Kreuzfahrer schickte. Saladin, einer der Generäle Nur ad-Dins, wurde
als Wesir eingesetzt. 1171 vertrieb er die Fatimiden, gründete die
Aijubiden-Dynastie und stellte die Herrschaft der Sunniten in Ägypten wieder
her. Saladin eroberte den größten Teil Syriens und Palästinas von den
Kreuzfahrern zurück und wurde zum mächtigsten Herrscher des Vorderen Orients.
Seinem Neffen Sultan al-Kamil (Regierungszeit 1218-1238) gelang es in den Jahren
1218 bis 1221 Angriffe der Christen zurückzuschlagen. Doch nach seinem Tod war
die Macht der Aijubiden im Niedergang begriffen. Der 6. Kreuzzug,
angeführt von König Ludwig IX.
von Frankreich, konnte 1249 mit Hilfe der Mamelucken abgewehrt werden. Bei den Mamelucken handelte es sich um Militärsklaven
in Diensten der Aijubiden, die im Jahr darauf die Aijubiden stürzten und eine
eigene Dynastie begründeten.
Mameluckenherrschaft
Die erste
Mamelucken-Dynastie der Bahriten herrschte bis 1382 über das Sultanat Ägypten.
Die Erbfolge wurde häufig mißachtet, und der Thron wurde von den mächtigen
Emiren (militärische Befehlshaber) beansprucht. Zu den zahlreichen bedeutenden
Herrschern gehörten Baibars I., der den Vormarsch der Mongolen nach Syrien und Ägypten 1260 stoppte. Die
Mamelucken konnten zwei weitere Mongoleninvasionen zurückschlagen. Es gelang
ihnen auch, die Kreuzfahrer aus der Region zu vertreiben und Akko,
den letzten christlichen Stützpunkt in Palästina, 1291 einzunehmen. Gegen Ende
des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts reichten die Grenzen des Mameluckenreiches im Norden
bis nach Kleinasien.
Während der
Mameluckenherrschaft kam es zu einer Blüte der Kunst. Daneben wurde der Handel
ausgeweitet; die ägyptischen Gewürzhändler, die Karimi, waren die Fürsten
unter den Händlern und galten neben den Emiren als große Förderer der Kunst.
Nach dem Tod
des letzten großen Bahritensultans al-Nasir 1341 begann der Niedergang des
Mameluckenreiches. 1348 kam es wegen einer Pestepidemie (Schwarzer
Tod) zu
einem drastischen Bevölkerungsrückgang.
Die 2.
Dynastie der Mameluckensultane, die Burdjiten, waren tscherkessischer Abstammung, sie herrschten zwischen 1382
und 1517. Die Zeit der Burdjitenherrscher war geprägt durch ständige Machtkämpfe
unter den Führungseliten. Aber trotz der Aufstände und inneren Unruhen blieben
die Mamelucken in Ägypten und Syrien an der Macht. Es gelang ihnen, alle
Invasionen zurückzuschlagen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts
gerieten sie dagegen unter Druck des Osmanischen Reiches, das seinen Machtbereich kontinuierlich
ausdehnte. 1517 marschierte schließlich der osmanische Sultan Selim I.
in Ägypten ein und eroberte es.
Türkenherrschaft
Obwohl die
Herrschaft der Osmanen über Ägypten nur bis zum 17. Jahrhundert
dauerte, war das Land offiziell bis 1915 Bestandteil des Osmanischen Reiches.
Die Mamelucken wurden nicht vertrieben, sondern sie wurden in der Verwaltung
eingesetzt. Die Osmanen stellten einen Gouverneur und stationierten sechs Ocaks
(Regimenter) in Ägypten. Die ländlichen Gebiete wurden als Kronländer
betrachtet und in Parzellen – sogenannte Iqta – aufgeteilt, deren
Ertrag von der osmanischen Elite eingestrichen wurde.
Wiederaufstieg
der Mamelucken
Nach der
Entdeckung des Seeweges nach Ostindien verfiel der Wohlstand des Landes. Es kam
zu erbitterten Verteilungskämpfen unter den Ocaks um die Güter des Landes.
Dabei büßten sie an Macht ein. Diesen Umstand nutzten die Mamelucken umgehend,
Mitte des 17. Jahrhunderts hatten die Mameluckenemire, oder Beis, ihre
Vorherrschaft sichergestellt. Sie teilten die Bodensteuern untereinander auf und
besteuerten die städtischen Zünfte, die mit den Ocaks verbündet waren, um den
Einfluß der Osmanen einzuschränken und die Einnahmen zu erhöhen. Die Osmanen
gaben sich mit dem System zufrieden, solange die Tributleistungen pünktlich
eingingen.
Die Macht des
osmanischen Gouverneurs sank, und der führende mameluckische Bei, Scheich
al-Balad, galt als wahrer Herrscher des Landes. Die Beis erhöhten die Steuern,
um ihre Kriegszüge nach Syrien und Arabien zu finanzieren. Die Mamelucken
herrschten in Ägypten bis zum Jahr 1798. Die letzten 30 Jahre
des 18. Jahrhunderts
waren gekennzeichnet durch Seuchen und Hungersnöte.
Die
Zeit Muhammad Alis
Die französische
Besetzung Ägyptens 1798 durch Napoleon Bonaparte
war nur ein kleines Zwischenspiel. Die Kornkammern Oberägyptens blieben in der
Hand der Mamelucken. Die Invasion Napoleons scheiterte trotz einiger Siege über
türkische und mameluckische Heere, markierte aber den Beginn eines neuerwachten
Interesses europäischer Mächte an Ägypten. 1801 wurden die Franzosen durch
englisch-osmanische Truppen vertrieben. Auseinandersetzungen zwischen Mamelucken
und Osmanen um die Vorherrschaft ruinierten das Land, bis Muhammad
Ali, ein
osmanischer Offizier albanischer Abstammung, mit Unterstützung der
einheimischen Bevölkerung die Macht übernahm. 1805 machte ihn der osmanische
Sultan zum Gouverneur von Ägypten.
Muhammad Ali
gelang es, all seine politischen Gegner auszuschalten, bis er schließlich
unumschränkter Herrscher des Landes war. Um die Kontrolle über sämtliche
Handelsrouten nach Ägypten zu erhalten, führte er zahlreiche Eroberungskriege.
Zunächst eroberte er Al Hijaz (auf dem Territorium des heutigen Saudi-Arabien) 1819, dann
zwischen 1820 und 1822 das Territorium des heutigen Sudan. 1824 unterstützte er
den osmanischen Sultan bei der Niederschlagung einer Revolte in Griechenland.
Die europäischen Mächte intervenierten jedoch, um den Vormarsch der Ägypter
in Griechenland zu stoppen, und Muhammad Ali war gezwungen, seine Truppen zurückzuziehen.
In seinem
Land förderte Muhammad Ali die Baumwollproduktion für die Spinnereien in
Europa und verwendete die Profite für den Aufbau einer Industrie. Er errichtete
Handelsbeschränkungen, um die heimische Industrie zu schützen. Er schickte die
jungen Ägypter zum Studium ins Ausland und warb europäische Spezialisten zur
Ausbildung des Militärs und zum Aufbau der Industrie an.
1831
marschierten die Truppen Muhammad Alis und seines Sohnes Ibrahim Pascha in Syrien ein. Dadurch kam es zum
Konflikt mit den Osmanen. Die Ägypter besiegten die osmanischen Truppen und
bedrohten 1833 Istanbul, die Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Wieder
intervenierten Rußland, Großbritannien und Frankreich, diesmal auf seiten des
Sultans. Die Truppen Muhammad Alis zogen sich zurück, doch er behielt die Macht
über Syrien und Kreta.
Diese
Expansion und die damit verbundene Kontrolle über wichtige Handelswege brachte
Ägypten in Konflikt mit Großbritannien, das ein wachsendes Interesse am Nahen
Osten als Absatzmarkt für seine Industrieprodukte hatte. Zudem wollte Großbritannien
eine Schwächung des Osmanischen Reiches verhindern, damit Rußland seinen
Einflußbereich nicht bis zum Mittelmeer ausdehnen konnte. Aus diesem Grund
griffen die Briten 1839 auf der Seite der Osmanen ein, als Muhammad Ali gegen
die osmanische Vorherrschaft rebellierte. Man bot ihm den erblichen Titel des ägyptischen
Herrschers an, wenn er im Gegenzug türkischer Vasall blieb und auf weitere
Eroberungen verzichtete.
Staatsbankrott
und Fremdherrschaft
Nach dem Tod
Muhammad Alis 1849 geriet Ägypten immer mehr unter europäischen Einfluß. Sein
vierter Sohn Said Pascha unternahm den Versuch, die Regierung zu modernisieren,
hinterließ bei seinem Tod aber einen gewaltigen Schuldenberg. Sein Nachfolger Ismail
Pascha vergrößerte
die Staatsverschuldung zusätzlich, indem er von europäischen Banken hohe
Kredite in Anspruch nahm, um die Entwicklung des Landes voranzutreiben und den
Suezkanal zu finanzieren, der 1869 eröffnet wurde. Diese Herrscher trieben das
Land in den Bankrott und machten es letztlich von den britischen und französischen
Geldgebern abhängig. 1876 übernahm eine britisch-französische Kommission die
Verantwortung für die ägyptischen Staatsfinanzen, und 1879 wurde Ismail
zugunsten seines Sohnes Tawfik Pascha abgesetzt. Um der Fremdherrschaft ein Ende
zu setzen, verübten Offiziere einen Staatsstreich. Tawfik rief daraufhin die
Briten um Hilfe, die Ägypten 1882 besetzten.
Ägypten
unter britischer Vorherrschaft
Für die
Briten war Ägypten interessant geworden, da sich über den Suezkanal der Seeweg
nach Indien verkürzen ließ. Die Zusicherung, das Land zu verlassen, sobald
Ruhe und Ordnung wiederhergestellt sind, wurde gebrochen, die britische Armee
hielt das Land bis 1954 besetzt. Tawfik blieb zwar auf dem Thron, die tatsächliche
Macht im Staate lag aber beim britischen Generalkonsul. Der erste und
bedeutendste Generalkonsul war Sir Evelyn Baring (der nach 1892 als Lord Cromer bekannt
wurde).
Zur Zeit des
Wechsels vom 19. zum 20. Jahrhundert unterstützte Tawfiks Nachfolger Abbas II.
eine von Mustafa Kamil, einem europäisch gebildeten Juristen, angeführte
nationalistische Bewegung. Kamil trat für Selbstverwaltung und eine Beendigung
der britschen Besatzung ein.
Die ägyptische
Landwirtschaft war damals so sehr auf die Baumwollproduktion für die
Spinnereien im englischen Lancashire ausgerichtet, daß man zur Ernährung der
Bevölkerung Getreide einführen mußte. Um die landwirtschaftliche Anbaufläche
zu vergrößern, wurden Bewässerungsprojekte durchgeführt, und im Laufe der
Zeit konnten sämtliche Staatsschulden an die Briten zurückgezahlt werden.
Das
Versprechen der Briten, sich zurückzuziehen, wurde nicht eingehalten, denn der
Suezkanal wurde zum Kernstück der britischen Verteidigungspolitik im
Mittelmeer. Die Besatzung wurde 1904 sogar international gebilligt, als
Frankreich die britischen Rechte in Ägypten anerkannte, während die Briten im
Gegenzug die französischen Rechte in Marokko anerkannten.
Ägypten
als britisches Protektorat
Der Ausbruch
des 1. Weltkrieges
1914 beendete zunächst den nationalen Widerstand gegen die Vorherrschaft der
Briten in Ägypten. Als die Türkei auf seiten Deutschlands in den Krieg
eintrat, erklärte Großbritannien Ägypten zu einem Protektorat und setzte
Abbas II.
zugunsten seines Onkels Hussein Kamil ab.
1918 wuchs
der Widerstand gegen die britische Fremdherrschaft.
Formelle
Unabhängigkeit und Monarchie
Die Zusagen
der Alliierten, daß man den Territorien des früheren Osmanischen Reiches
Selbstverwaltung zugestehen würde, nährte die Hoffnung der Ägypter auf Unabhängigkeit
nach dem Krieg. 1918 bildete sich der Wafd („Delegation“), eine
nationale Bewegung, die den Einfluß der Briten zurückdrängen wollte. Diese
Hoffnungen zerschlugen sich jedoch, als sich die Briten weigerten, die
Forderungen der Ägypter anzuerkennen, und den Wafdführer Saad Zaghlul des
Landes verwiesen. Es kam zu Aufständen und blutigen Auseinandersetzungen, die
bis 1922 dauerten. Ägypten wurde formell eine unabhängige Monarchie unter König
Fuad I. (dem Nachfolger Sultan Husseins). Die Briten
behielten sich jedoch das Recht vor, in die inneren Angelegenheiten Ägyptens
einzugreifen, sofern sie ihre Interessen gefährdet sahen. Damit verweigerten
sie den Ägyptern eine echte Unabhängigkeit, und die britische Herrschaft blieb
de facto erhalten.
1936 kam es
schließlich unter dem Eindruck der italienischen Invasion in Abessinien (dem
heutigen Äthiopien)
zum Abschluß eines britisch-ägyptischen Vertrags. Die Besetzung des Landes
durch britische Truppen und deren Einmischung in innere Angelegenheiten des
Staates blieb aber bestehen.
Der
Staatsstreich von 1952
Während des
2. Weltkrieges
kam es zu keinen politischen Verhandlungen mehr. Nach Kriegsende zogen sich die
Briten aus Ägypten zurück, nur im Gebiet um den Suezkanal blieben sie mit
Truppen präsent.
1948 kam es
zum 1. Arabisch-Israelischen Krieg. Ägypten und andere arabische Staaten
versuchten, die Entstehung des Staates Israel zu verhindern, erlitten jedoch
eine Niederlage. 1952 gelang einer Gruppe von Offizieren ein Staatsstreich,
König Faruk I.
wurde abgesetzt, und Ägypten wurde 1953 zur Republik erklärt.
Die
Ära der Republik
Der erste Präsident
der Republik wurde General Muhammad Naguib. Die eigentliche Macht lag jedoch bei Gamal
Abd el-Nasser
und dem Revolutionsrat, der sich aus Offizieren zusammensetzte, die an dem
Putsch beteiligt waren. Im April 1954 wurde Nasser Premierminister. Im November
desselben Jahres wurde Naguib seines Amtes enthoben, und Nasser übernahm die
gesamte Exekutivgewalt. Im Juli 1956 wurde er offiziell zum Präsidenten gewählt.
Die Ära
Nasser
Nasser
verfolgte zunächst eine prowestliche Politik und erreichte nach erfolgreichen
Verhandlungen 1954 den endgültigen Abzug der britischen Truppen aus Ägypten.
Bald aber betrieb er eine Politik der Neutralität und Solidarität mit anderen
afrikanischen und asiatischen Nationen und wurde ein Verfechter der arabischen
Einheit.
Die
Suezkrise
Da die
westliche Welt Ägypten keine Waffen verkaufen wollte, wandte sich Nasser an den
Ostblock. Im Gegenzug wies die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
(Weltbank) den Antrag Ägyptens auf einen Kredit zur Finanzierung des
Assuan-Hochdammes ab. Daraufhin verstaatlichte Nasser den Suezkanal und
versuchte den Damm über die Einnahmen aus dem Kanal zu finanzieren. Dadurch
wurde der Suezkrieg ausgelöst. Großbritannien und Frankreich, die beiden
Hauptaktionäre des Kanals, griffen 1956 in Kooperation mit Israel Ägypten an.
Auf Druck der USA und der UdSSR wurden die drei Staaten zum Rückzug aus ägyptischem
Territorium gezwungen, und es wurden UNO-Friedenstruppen in das Gebiet entsandt.
Um seinen
Traum von der arabischen Einheit zu verwirklichen, setzte Nasser 1958 den
Zusammenschluß Syriens und Ägyptens unter der Bezeichnung Vereinigte Arabische
Republik (VAR) durch. Obwohl diese Republik nach nur drei Jahren wieder
auseinanderbrach, behielt Ägypten den offiziellen Namen der Republik noch
mehrere Jahre bei.
Arabischer
Sozialismus
Nasser führte
das Einparteiensystem ein, abgesehen von der Einheitspartei Arabische
Sozialistische Union (ASU) waren politische Parteien verboten. Eine Reihe von
Gesetzen begrenzte den maximal zulässigen Grund- und Bodenbesitz und beschnitt
den Einfluß der Großgrundbesitzer. 1961 wurde das investierte Auslandskapital
und regionale Industriebetriebe verstaatlicht. Diese neue Ordnung, die Nasser
als „arabischen Sozialismus“ bezeichnete, zielte auf eine größere soziale
Gerechtigkeit und wirtschaftliches Wachstum ab.
Die
Kriege der sechziger Jahre
1962 wurde Ägypten
in den Bürgerkrieg im Jemen verwickelt und unterstützte die Republikaner gegen die
Monarchisten. 1967 sperrte Nasser die Meerenge von Tiran
für israelische Schiffe und verlangte den Abzug der UNO-Truppen. Die Israelis,
die davon ausgingen, daß Nasser einen Krieg vorbereiten wollte, schlugen zuerst
zu und zerstörten die ägyptischen Flugplätze und Stützpunkte auf dem Sinai.
Die israelischen Streitkräfte rückten bis zum Suezkanal vor. Dieser sogenannte
Sechstagekrieg
brachte Israel in den Besitz der gesamten Sinai-Halbinsel. Der
UNO-Sicherheitsrat erließ daraufhin die Resolution 242, in der die „Unzulässigkeit
der Aneignung von Gebieten infolge kriegerischer Auseinandersetzungen“ betont
und Israel zum Rückzug aus den besetzten Gebieten aufgefordert wurde. Doch die
Halbinsel Sinai blieb weiterhin besetzt. Nachdem die Verhandlungen ergebnislos
verlaufen waren, wandte sich Nasser an die UdSSR, die Ägypten militärisch
unterstützte und im Gegenzug in Ägypten einen Flottenstützpunkt errichten
durfte.
Nach dem Tod
Nassers 1971 trat sein langjähriger Vizepräsident Anwar
al-Sadat
seine Nachfolge an.
Die Ära
Sadat
Der neue Präsident
ließ politische Häftlinge frei, die als Oppositionelle unter Nasser inhaftiert
worden waren, und betrieb eine Politik der wirtschaftlichen und politischen
Liberalisierung, auch der Presse, die unter Nasser mit Zensur belegt war.
Jom-Kippur-Krieg
Das Verhältnis
zu Israel blieb gespannt. Sadat versuchte über Verhandlungen einen Weg aus
dieser Sackgasse zu finden. Als die Verhandlungen keinen Erfolg brachten,
bereitete er einen neuen Schlag gegen Israel vor. Zunächst verbesserte er die
Beziehungen zu den arabischen Staaten, insbesondere zu Saudi-Arabien, das
Waffenkäufe aus der Sowjetunion finanzierte. Am 6. Oktober
1973, dem jüdischen Feiertag Jom Kippur und während des Fastenmonats Ramadan, begannen die Ägypter einen massiven Luft- und
Artillerieangriff auf die andere Seite des Suezkanals und lösten damit den Jom-Kippur-Krieg
aus. Innerhalb weniger Stunden hatten Tausende ägyptischer Soldaten den Kanal
überquert und waren auf die Sinai-Halbinsel gelangt. Unter einem
Raketenschutzschirm, der die israelische Luftwaffe ausschaltete, überrannten
sie eine Reihe israelischer Festungsanlagen, die sogenannte Bar-Lev-Linie.
Israel war völlig unvorbereitet. Mitte des Monats gelang es den Israelis
jedoch, die Initiative zurückzugewinnen und ägyptische Einheiten in den Außenbezirken
von Suez einzukesseln. Die Vereinten Nationen veranlaßten eine Waffenruhe, und
schließlich wurde eine von UNO-Truppen sichergestellte Waffenstillstandslinie
zwischen den ägyptischen und den israelischen Streitkräften vereinbart.
Annäherung
an Israel
Auch wenn Ägypten
den Krieg nicht gewinnen konnte, wurden doch die Grenzen des Jahres 1967 erneut
in Frage gestellt, und Ägypten gewann wieder Kontrolle über den Suezkanal
nicht zuletzt aufgrund der Politik des amerikanischen Außenministers Henry
A. Kissinger.
In den Jahren 1974 und 1975 vereinbarten Ägypten und Israel unter Vermittlung
Kissingers Verträge über den Truppenabbau auf der Sinai-Halbinsel. Im Juni
1975 beendete Ägypten die Sperrung des Suezkanals und genehmigte die Durchfahrt
für Schiffe, die Waren für Israel geladen hatten. Israel zog sich hinter
strategische Linien zurück und gab einige der Ölfelder auf der Sinai-Halbinsel
auf.
Mittlerweile
verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation in Ägypten. Zu Beginn des
Jahres 1976 war das Land mit geschätzten vier Milliarden US-Dollar bei der
UdSSR verschuldet. Im darauffolgenden Jahr forderte Sadat völlig überraschend
die sowjetischen Militärberater zum Verlassen des Landes auf und begann eine
Annäherung an die USA. Er erklärte, sie allein besäßen den Schlüssel zum
Frieden im Nahen Osten. Bei seinem Staatsbesuch in Israel am 19. November
1977 unterbreitete Sadat in der Knesset (dem israelischen Parlament) ein
Friedensangebot. Dieser historischen Reise folgten weitere Verhandlungen unter
Beteiligung der USA. Bei einer trilateralen Konferenz in Camp David im
US-Bundesstaat Maryland unter der Leitung des US-Präsidenten Jimmy Carter
im September 1978 einigten sich Sadat und der israelische Premierminister Menachem
Begin auf
die Rahmenbedingungen für eine Lösung der israelisch-ägyptischen Spannungen.
Am 26. März
1979 wurde zwischen beiden Staaten in Washington auf der Grundlage der
Vereinbarungen von Camp David ein Friedensvertrag geschlossen.
Ermordung
Sadats
Ägypten
wurde wegen seines Separatfriedens mit Israel von der gesamten übrigen
arabischen Welt angefeindet. Unter den radikaleren arabischen Führern galt
Sadat als Verräter an der arabischen Sache. Ägypten erhielt allmählich die
Sinai-Halbinsel zurück, aber bei den späteren ägyptisch-israelischen Gesprächen
über die Palästinenserfrage wurden kaum Fortschritte erzielt. Ägypten wurde
wegen des Friedensvertrags aus der Arabischen Liga ausgeschlossen (1979), und der Sitz der
Organisation wurde von Kairo in die tunesische Hauptstadt Tunis verlegt. 1989
wurde Ägypten wieder aufgenommen, und im folgenden Jahr wurde der Sitz der
Organisation wieder nach Kairo verlegt.
Bis zum Jahr
1981 mußte sich Sadat auch mit einer immer größeren Opposition im eigenen
Land auseinandersetzen. Insbesondere die muslimischen Fundamentalisten waren
gegen die Einigung mit Israel. Sadat reagierte schließlich, indem er Hunderte
von Oppositionellen festnehmen ließ und eine Pressezensur einführte. Am 6. Oktober
1981 wurde er während einer Militärparade zum Gedenken an den Jom-Kippur-Krieg
von Extremisten in Reihen seiner Leibgarde ermordet.
Ägypten
unter Mubarak
Nachfolger
Sadats wurde sein Vizepräsident Hosni Mubarak. Er hielt sich an die Abmachungen von
Camp David und sorgte für eine politische Liberalisierung des Landes und für
bessere Beziehungen zu den anderen arabischen Staaten. Am 25. April
1982 war der israelische Rückzug von der Sinai-Halbinsel abgeschlossen. Im
Januar 1984 nahm Ägypten eine Einladung zur Teilnahme an der Islamischen
Konferenz an. Im April desselben Jahres erhielt die regierende
Nationaldemokratische Partei bei den ersten ägyptischen Parlamentswahlen unter
Mubarak 87 Prozent
der Stimmen. Nach der Auflösung der Volksversammlung aufgrund eines Referendums
im Februar 1987 wurden Neuwahlen ausgeschrieben. Zwar konnte die
Nationaldemokratische Partei 338 von insgesamt 448 Sitzen gewinnen, aber dennoch verzeichnete die
Muslimbruderschaft große Stimmengewinne. In einem Referendum im Oktober 1987
wurde Mubarak als Präsident bestätigt. Nachdem Ägypten sich der von den USA
angeführten Koalition im Golfkrieg (1991) gegen den Irak angeschlossen hatte, wurden dem Land etwa
die Hälfte der Auslandsschulden in Höhe von 20,2 Milliarden
US-Dollar erlassen, der Rest wurde umgeschuldet. 1992 begannen muslimische
Fundamentalisten mit Übergriffen auf Regierungsbeamte, koptische Christen,
Touristen und unverschleierte Frauen. Ziel war es, die Regierung Mubarak zu stürzen
und eine Regierung auf der Grundlage der strengen islamischen Gesetze zu
errichten. Aufgrund dieser Übergriffe sanken zwischen 1992 und 1993 die Einkünfte
aus dem Tourismus um 42 Prozent. Die Regierung ging hart gegen
muslimische Extremisten vor und verhängte 1993 gegen 29 von ihnen die
Todesstrafe. Bei den Wahlen im Oktober 1993 wurde Mubarak für eine dritte
Amtsperiode als Präsident bestätigt. Die Gewalttaten islamischer
Fundamentalisten gegen Touristen hielten auch 1994 an. Am 14. Oktober desselben Jahres wurde der
Literaturnobelpreisträger Nagib Mahfus von Anhängern einer militanten
Untergrundbewegung schwer verletzt. Die Attentäter wurden am 29. März
1995 hingerichtet. Am 26. Juni entging Präsident Mubarak während eines Besuchs im äthiopischen
Addis Abeba nur knapp einem Attentat.[1]
Quelle:
Microsoft Encarta 97’
[1]"Ägypten,"
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